Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mich führt eine ganz blöde Situation zu dir. Mein Sohn, vor 2 Wochen 2 Jahre geworden, ist ein begeisterter Stiller. Er stillt oft tagsüber, und ich meine wirklich oft. Auch nachts kommt er manchmal 4-5 Mal, er nuckelt vor allem gerne. Das wollte ich sowieso auf 0 reduzieren. Jetzt wurde an einem Seitenschneidezahn Karies festgestellt, auch an einem Backenzahn da er tiefe Rillen hat, man hat mir Vollnarkose vorgeschlagen und mir gesagt dass das Stillen nachts einen grossen Beitrag dazu geliefert habe, dass er nun schon Karies hat, Flasche hat er ja nie getrunken(weder Milch noch Säfte), auch hat er keinen Schnuller. So, nun zu meiner Frage: Wie kann ich nachts behutsam abstillen? Ich traue mich nicht mehr ihm die Brust zu geben, aus Angst Karies noch zu verschlimmern. Letzte Nacht hat er bis 6 Morgens ausgehalten, mit Tragen und Auf-Mir-Schlafen. Er hat natürlich bitter geweint. Hast du Tipps wie ich Abstillen kann, sanft und behutsam? Ich mache mir genug Vorwürfe wegen dem Karies, ich möchte es nicht verschlimmern. Lieben Dank! Andrea
Liebe Andrea, bitte mache Dir keine Vorwürfe!!! Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet entgegen der immer wieder geäußerten Meinung dem Karies Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, schon gar nicht die Schneidezähne (!), da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort direkt geschluckt wird. Die Milch läuft ja aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Karies wird durch ein Bakterium verursacht (streptococcus mutans), das die meisten Erwachsenen in ihrem Mund haben. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist sein Mund in aller Regel noch frei von diesem Bakterium und meist bleibt dies zumindest so lange so, bis der erste Zahn da ist, bei manchen Kindern kommt es auch erst deutlich nach dem ersten Zahn zu einer Besiedelung mit Streptococcus mutans. Ein ganz wesentlicher Übertragungsweg ist übrigens das Ablecken eines runtergefallenen Schnullers durch die Mutter (oder sonst einen Erwachsenen) und das gemeinsame Benutzen eines Löffels oder das Vorkosten des Breis mit dem gleichen Löffel, wie er zum Füttern benutzt wird. Ob ein Mensch (vermehrt) Karies bekommt oder nicht, hängt auch noch von weiteren Faktoren ab: wie gut oder schlecht hat sich die Mutter in der Schwangerschaft ernährt; waren in der Schwangerschaft Antibiotika notwendig; hatte die Mutter in der Schwangerschaft Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergingen; kommen in der Familie genetisch bedingt gehäuft Schmelzdefekte vor; ist das Kind zu früh geboren ... Hier kannst du ein sehr informatives, fundiertes Video dazu anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=sbhR1gmUms4 Harry Torney, ein britischer Zahnarzt hat in Nottingham auf einer LLL Europakonferenz einen Vortrag zum Thema "Breastfeeding and Dental Health" gehalten und in seinem Vortrag aufgezeigt, dass es keinen Zusammenhang mit vermehrtem Auftreten von Karies und Langzeitstillen gibt. Er hat auch eine Arbeit darüber veröffentlicht: "Prolonged, on demand breastfeeding and dental caries an investigation, Torney PH, M Dent Sc thesis, Trinity College, Dublin 1992 Du kannst natürlich das nächtliche Stillen trotzdem reduzieren. Wenn Du nicht mehr ständig stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine gewisse stillfreie Zeit in der Nacht einführst. Dein Kleiner wird sicherlich schimpfen und toben, aber in diesem Alter kann er durchaus lernen, dass er nicht immer an die Brust darf. Bleibe liebevoll, aber konsequent, dann schafft ihr das! Ganz liebe Grüße Biggi
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