Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist fast 10 Monate alt. Ich stille sie morgens, abends und nachts. Nachts kommt sie sehr oft an, Nuckel reicht meistens nicht aus. Wie kann ich die Stillmahlzeiten nachts reduzieren? Kann ich schon anfangen abends Schnitte zu geben? Ab wann schlafen Kinder durch? Und ab wann kann ich ihr Frühstück geben? Möchte gerne langsam abstillen. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Viele Grüße
Kristina Wrede
Liebe Flamme, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Sie können nun abends und in der Früh auch Brot anbieten und Ihr Kind am Familientisch mitessen lassen. Wenn Sie nachts nicht mehr stillen möchten, können Sie auch noch Flaschennahrung anbieten. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Bekommt sie denn sonst irgendwie Beikost,oder Flüssigkeit aus der Flasche wie Tee,Wasser???Sonst würd ich probieren ihr nachts mal Wasser anzubieten. Lg Ma
Mitglied inaktiv
Hallo, sie bekommt vormittags ein Obstgläschen, Mittags ein Mittagsmenü z.B. mit Fleisch, Kartoffeln, Gemüse ab 8 Monate , Nachmittags entweder Obst-Getreide-Brei oder Joghurt, eventuell Milchbrötchen oder ähnliches und abends ein Milchbrei. Früh und abends bevor es ins Bett geht wird sie nochmal gestillt. Und ich achte auch darauf dass sie genug trinkt. Aber sie kommt trotzdem nachts häufig an. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Also heißt es einfach abwarten. Naja dachte ich mir schon. ;) Erzwingen will ich natürlich nichts. Aber so langsam möchte ich mich vom Stillen schon verabschieden. Nur Ihr Tip mit der Flasche nachts, das wird nicht klappen, da sie strikte Flaschenverweigerin ist. Nochmals vielen dank.
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