Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Frage ist nicht wirklich dringend, da ich kein Stillproblem habe! Nur suche ich seit Tagen eine Antwort auf meine Frage und bin dabei auf dieses Forum gestoßen, denn HIER kommt wohl eine öfter zitierte Äußerung her! Und zwar geht es um folgendes: Es existiert die Theorie, dass eine Steigerung der Flüssigkeitszufuhr auf Seiten der Mutter für die Milchbildung nicht nur unerheblich sein kann, sondern sogar schädlich, nämlich in dem Sinne, dass dann milchbildende Hormone "ausgeschwemmt" würden; kurz, zu viel Flüssigkeit = weniger Milch. Nun habe ich bei Biancuzzo, Marie (2005): Stillberatung. Mutter und Kind professionell unterstützen, München auf Seite 84 gelesen, dass eine Erhöhung der Flüssigkeitsaufnahme seitens der Frau für die Milchbildung nichts bringt. Dies ist ja erst mal kein Widerspruch zu obiger Aussage. Nur hat lt. Biancuzzo eine Studie ergeben, dass bei einer Erhöhung der Flüssigkeitsmenge um 50% die Milchbildung sich etwas, aber nicht signifikant, erhöht. Jedenfalls hat sich die Milchbildung auch bei dieser starken Erhöhung der Flüssigkeitsmenge keinesfalls VERSCHLECHTERT! Die Studie, auf die sich Biancuzzo beruft, ist von 1992. Vielleicht gibt es ja einfach neuere Erkenntnisse?! Ich weiß, dass mit dem "Ausschwemmen" ist nur so für medizinische Laien ausgedrückt, damit sie sich was drunter vorstellen können. Trotzdem musste ich bei mir immer einen gewissen Widerstand bemerken, wenn ich das so gelesen habe! Vor allem, wenn ich mir vorstelle, dass Frauen, die meinen, sie hätten zu wenig Milch, nun möglicherweise weniger trinken, als das Durstgefühl ihnen sagt. Leider wird nämlich der Hinweis von Biggi Welter, dass die Flüssigkeitszufuhr zu gering ist, wenn der Urin dunkel ist, meist nicht mitzitiert! Ich habe nun gegoogelt bis zum Abwinken, mich in die "Lehre von den Hormonen" eingelesen, aber nirgendwo finde ich einen Zusammenhang von ADH und Prolaktin, nirgendwo finde ich, dass weniger ADH weniger Prolaktin zur Folge hat und auch nicht, dass ADH über eine Wechselwirkung mit Oxytocin den Milchspendereflex beeinflussen könnte. Wenn es mir hier erklärt werden könnte, dann wäre ich sehr froh und würde es gerne weitergeben an fragende Stillende. Ach, jetzt hab ich noch herausgekramt, auf welche Studie sich Biancuzzo bezieht, obwohl das wahrscheinlich nicht hilfreich ist, schaden kann es ja nicht: Mors JM. Ewing G, Gamble D et al. The effect of maternal fluid intake on breast milk supply: a pilot study. Can J Public Health 1992, 83:213-216. Viele Grüße und trinkt alle so viel, wie Ihr Durst habt, nicht mehr, nicht weniger! Im Laufe der Evolution hat sich das schon ganz passend entwickelt ...
Liebe Langzeitstillerin, wie sich aus dem Begriff "Pilotstudie" schon ablesen lässt und auch aus dem Hinweis "nicht signifikant" ist die Aussagekraft der Studie von Mors et al. extrem gering. Das zeigt sich dann erst recht, wenn man sich die Studie anschaut: Es wurden 10 Mütter über einen Zeitraum von drei Tagen untersucht! Die Regelkreise und gegenseitigen Beeinflussungen von ADH (Vasopressin), Prolaktin, Oxytocin und Adrenalin usw. sind in den einschlägigen Fachbüchern gut erklärt. "Physiolgie" von Deetjen, Speckmann und Hescheler aber auch die entsprechenden Lehrbücher von Klinke und Silbernagl sowie Schmidt und Lang sind hier sehr empfehlenswert. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, danke für die Infos, zwei der empfohlenen Bücher leihe ich mir dann mal in der Bib aus, vielleicht verstehe ich es dann :-) Liebe Grüße!
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