Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wenig Gewichtszunahme beim Baby!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wenig Gewichtszunahme beim Baby!

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist jetzt fast fünf Monate alt (in 5 Tagen), ich stille sie noch immer voll. Heute waren wir beim Impfen und sie ist auch gewogen worden. Sie hat in den letzten 4 Wochen nur 240 g zugenommen. Aber es geht ihr gut, sie ist fröhlich und wirkt zufrieden. Soll ich jetzt einfach weiter voll stillen oder mit zufüttern anfangen, was ich eigentlich noch nicht will? Karin


Biggi Welter

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Liebe Karin, Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Gerade Babys, die in der ersten Zeit sehr gut zugenommen haben, stagnieren dann auch um den vierten, fünften Monat gerne einmal. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich. Das Zufüttern von Beikost bei einem zögernd zunehmenden Kind sollte immer sehr kritisch gesehen werden, vor allem dann, wenn das Kind noch keine sechs Monate alt ist. Zunächst sollten andere Möglichkeiten ausprobiert werden bzw. überprüft werden (z.B. häufigeres Anlegen), ob die Zunahme tatsächlich zu gering ist oder einfach dem individuellen Tempo dieses Kindes entspricht. So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Sie mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführen und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen, was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird. Außerdem ist die zu frühe Einführung von Beikost eine Belastung von Darm und Nieren (erhöhte Molenlast) und erhöht das Allergierisiko. Wie sehen denn Sie und Ihr Partner aus und wie haben sie beide als Kinder ausgesehen? Die Statur eines Menschen ist genetisch festgelegt und wenn Ihr Kind zu den eher kleinen und zierlichen Kindern oder langen und dünne Kindern gehört, dann hat es keinen Sinn es "mästen" zu wollen, damit es größer und kräftiger wird. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vielen Dank für die Antwort. Das beruhigt mich schon sehr. Tatsächlich waren mein Mann und ich eher Leichtgewichte als Babys (ich habe die beiden Vorsorgehefte noch), wenn auch nicht ganz so wie Leonie. Jetzt ist mein Mann auch noch sehr schlank (72 kg bei 1,90 m), ich normal schlank. Und ich weiß von unseren Eltern, dass wir beide schlechte Esser waren, also bei der Beikost und so. Mein Wohnort ist 93053 Regensburg. Nochmals vielen Dank für die schnelle Antwort. Karin


Biggi Welter

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Liebe Karin, schön, dass Sie nun etwas beruhigter sind :-). Sie können sich an Frau SCHMIDBAUER Ruth, Tel.: 09951 2300 wenden, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße, Biggi


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Vielen Dank. Noch eine Frage aus Interesse: Nehmen Flaschenkinder generell schneller und besser zu oder macht es keinen Unterschied, ob Flasche oder Stillen? Würde mich nur mal interessieren. LG, Karin


Biggi Welter

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Liebe Karin, die neuen Kurven der WHO sind vor einiger Zeit veröffentlicht worden. Aber sie sind noch nicht unbedingt sehr weit verbreitet und vor allem für junge Säuglinge zeigen sie eine HÖHERE Gewichtszunahme als die bisher benutzten. Du findest Sie unter http://www.who.int/childgrowth/standards/en/ LLLiebe Grüße, Biggi


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