Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weiter stillen, trotz ungenügender Gewichtszunahme?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Weiter stillen, trotz ungenügender Gewichtszunahme?

Cs Mama

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Liebe Frau Welter, Meine Tochter ist etwas über 9 Monate. Ihr Geburtsgewicht lag bei 2500g. Wir hatten einen sehr schweren Stillstart, was sich aber mit 4,5 Monaten gelegt hat. Seitdem kann ich sie ohne Zugabe von pre Milch stillen. Inzwischen haben wir 3 Breimahlzeiten eingefuhrt, wobei sie nie die große Esserin war. Nun sieht unser Tag so aus. 06:00 stillen 09:30 stillen 13:00 Mittagsbrei 80-120g (heute zum ersten Mal 140g) 16:00 Nachmittagsbrei 100-150g 19:00 Abendbrei 100-130g 21:00 stillen 24:00 stillen In der Nacht kam sie dann noch 1-3 x wobei der KA gesagt hat, ich soll das lassen, das sei zu viel Milch, da könnte sie tagsüber ja gar keinen Hunger mehr haben. Zudem soll ich sie früher wecken, was ich aber nicht über mich bringe. Sie schläft (mit Unterbrechung) von 21:00-08:30 und mittags sowie nachmittags ca 1-1,5h Seit gestern habe ich entschieden sie aber wenn sie zwischen 24:00 und 06:00 nochmal was will, trotzdem zu stillen… da sie tagsüber nicht mehr Brei ist und damit ja auch nicht zunehmen kann… Jetzt hab ich heute Morgen gesehen dass sie auf der Erwachsenenwaage abgenommen hat.. 200g seit dem letzten wiegen beim KA vor 2 Wochen (da noch 6600g) Nun meine Frage: kann es sein, dass meine Milch ihr nicht mehr ausreicht? Dass sie zu wenig nahrhaft fur sie ist.. soll ich lieber auf Flasche umsteigen? Ich wollte das mal mit der Muttermilchsahne (10ml ausstreichen, oder?) probieren und ggf. 1TL Mandelmus in den GOB geben. Gibt es noch etwas was ich tun kann bevor ich auf die Flasche umsteige? Vielen, vielen Dank! Herzlichst C‘s Mama


Biggi Welter

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Liebe C‘s Mama, Du solltest unbedingt immer auf der gleichen Waage wiegen, die Messunterschiede können echt enorm sein! Alle Stillexperten empfehlen das Stillen nach Bedarf und wenn ein Baby zögerlich zunimmt ganz sicher auch in der Nacht! Du musst gar keine Mahlzeiten ersetzen und kannst weiterhin nach Bedarf stillen und zwischendurch Beikost geben. Auch ist es gar nicht schlecht, wenn Du vor oder nach der Beikost noch zusätzlich stillst, denn Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Zusätzlich kannst Du Muttermilchsahne geben, Dein Baby wird so sicherlich einen Schub machen. Du kannst sicher sein, dass Deine Milch gehaltvoll genug ist! „Zu dünne Muttermilch“ ist ein Ammenmärchen. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. Alles Gute! Biggi


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