Hallo,
mein kleiner Sohn ist 2 Wochen alt. Von Anfang an schmerzen die Brustwarzen und sind sehr empfindlich, ich stille daher meist mit Stillhütchen. Bei meinem ersten Sohn war es auch so und wurde nach 3/4 Wochen besser.
Jetzt habe ich seit einigen Tagen so eine weißliche "Kruste" oder eine Art Häutchen auf der Brustwarze (vor allem nach Stillen weiß sichtbar, nach dem Trocknen eher weniger, dann kleine leicht gelbliche Kruste).
Außerdem hatte ich in den letzten 2 Tagen an derselben Brust wohl einen Milchstau, eine große harte rote Stelle und Schmerzen. Zum Glück scheint der Milchstau wegzugehen (dank Massage/warm/kalt Behandlung und einmal täglich abpumpen), die Brust ist wieder weich.
Aber die Brust und Brustwarze sind weiterhin schmerzhaft und dieser weißliche Belag wird nicht weniger, eher mehr. Obwohl ich das Häutchen zum Teil auch schon gaaaanz vorsichtig mit einer desinfizierten Pinzette abgezogen hab.
Haben Sie eine Idee was das sein könnte und was ich dagegen tun kann?
Ich habe ja die Vermutung, dass das entstanden ist, nachdem ich einmal aus Versehen eine Stilleinlage falsch herum eingelegt habe und der Klebstoff etwas an der Brustwarze geklebt hat :-((.
Vielen Dank für die Hilfe!
Lelie
von
Lelie
am 29.08.2017, 15:50
Antwort auf:
Weiße Kruste/Häutchen auf Brustwarze
Liebe Lelie,
entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti.
Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen.
Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen.
Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt.
Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden.
Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen.
Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen).
Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden.
Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Schau ob Du jemanden findest, der dir etwas abnimmt, nimm wirklich jede Hilfe an.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.08.2017