Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weg von der Brust...

Frage: Weg von der Brust...

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Hallo, erst einmal Dankeschön und Glückwunsch für die großartige Leistung, hier jeden Tag zu helfen! Also, mein Problem: Henry ist fast 9 Monate, wurde 6 Monate voll gestillt nach Bedarf, danach wurde mit Beikost begonnen. Essen vom Löffel und inzwischen auch etwas Brot o.ä. klappt super. Zur Zeit stille ich noch so etwa morgens, 1x am Tag, abends vor dem Schlafen, aber immer nur wirklich kurz, dann hört von sich aus auf. Ist sicher eher "Durst-Stillen". Denn: Henry trinkt nicht aus der Flasche. Keine Milch, keinen Tee, kein Wasser. Egal, ob mit Sauger oder Trink-Lern-Aufsatz oder aus dem Becher ohne Aufsatz. Er haut alles weg. Ich würde gerne allmählich ganz aufhören zu stillen, fange auch bald wieder an zu arbeiten, aber es macht mir Sorgen, dass er zu wenig Flüssigkeit bekommt. (manchmal sieht sogar die Fontanelle etwas "eingefallen" aus) Wie bringe ich ihn an andere Getränke? Danke im Voraus!


Biggi Welter

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Liebe Cosename1967, danke für das nette Lob :-). Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Deshalb ist das Stillen in keiner Hinsicht mit dem Flaschegeben zu vergleichen und ich kann nicht sagen, ob Henry Durst hat oder einfach eine "Extraportion Mama" braucht. Geduld heißt jetzt das Zauberwort. Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Henry wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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