Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Warum verweigert er jetzt die Flasche?

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Frage: Warum verweigert er jetzt die Flasche?

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Hallo, seit zwei Wochen bekommt mein Sohn (6einhalb Monate) mittags Gläschen, bis dahin wurde er voll gestillt. Bis vor wenigen Tagen hat er danach immer noch Flasche getrunken, ansonsten habe ich weitergestillt. Vor zwei Tagen wollte er dann nach dem Essen keine Flasche mehr. Ok, habe ich gedacht, da wird ihm jetzt wohl die Menge aus dem Gläschen reichen. Gestern war meine Brust endlich soweit, dass ich die Nachmittagsmahlzeit hätte ersetzen können. Und was macht mein Zwerg? Flaschenverweigerung, er hat so lange geschrien, bis er die Brust bekommen hat. Das versteh ich jetzt echt nicht. Er hat ja schon die Flasche genommen und das ohne Probleme zu meiner Freude. Und jetzt plötzlich ein Streik? Noch dazu ist er dann heute nacht wieder zweimal zum trinken gekommen statt wie die letzte Zeit nur einmal. Und das, wo ich das Gefühl habe, dass die Milch nun langsam zurückgeht. Es dauert viel länger, bis der Milchfluss einsetzt, wenn ich ihn jetzt stille. Was kann ich denn jetzt machen? Hat es einen Sinn, das Fläschchen quasi "mit Gewalt" durchzusetzen, also ihm nicht die Brust zu geben und immer nur die Flasche anzubieten, trotz Geschrei? Oder was soll ich sonst machen? Abstillen möchte ich jetzt auf jeden Fall (muss nicht heute oder morgen sein, aber doch eindeutig so bald wie möglich). LG Martina


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Martina, „mit Gewalt" ist nie ein guter Weg im Umgang mit Menschen. Wenn Ihr Baby die Flasche nicht (mehr) mag, dann kann das verschiedene Gründe haben und es geht nun darum, herauszufinden, was der Grund bei Ihrem Kind ist. Vielleicht zahnt er gerade und der Flaschensauger ist ihm unangenehm, vielleicht war aber auch der Reiz des Neuen beim Trinken aus der Flasche verflogen und das Kind merkt nun, dass die Flasche eben doch kein echter Ersatz für die Brust ist. Es kann aber auch ganz andere Ursachen haben. Es ist auch auch nicht ungewöhnlich, dass der kleine Mann nun nachts häufiger aufwacht. Das ist zum Einen altersbedingt so, denn mit etwa vier bis sechs Monaten wachen Babys entwicklungsbedingt wieder häufiger auf (genau deshalb gibt es ja so viele Schlafbücher, denn würde die Mehrzahl aller Kinder in diesem Alter (weiterhin) durchschlafen, dann würden sich solche Bücher nicht gewinnbringend verkaufen) und zum Anderen holen viele Babys, die am Tag nur mehr eingeschränkt gestillt werden, in der Nacht nach, was sie am Tag versäumt haben. Wenn Sie jetzt sicher den Entschluss gefasst haben, dass sie abstillen wollen, dann gehen Sie bitte langsam und behutsam vor. Tipps, wie frau einem sich sträubenden Kind die Flasche doch noch schmackhaft machen kann, werde ich Ihnen gleich auflisten. Doch denken Sie auch daran, dass die Flasche nicht die einzige Möglichkeit ist, einem Baby Flüssigkeiten zu füttern. Es empfiehlt sich nicht, zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche mit der zudem das Risiko der Saugverwirrung (das bei jedem Sauger gleich von welchem Hersteller besteht) umgangen werden kann. Am besten lassen Sie es sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe erklären und zeigen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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