kea194
Sehr geehrte Frau Welter, unser Sohn ist jetzt 15 Monate und ich habe ihn bis zum 6 Monat voll gestillt und er hat auch von Anfang an bei uns im Familienbett geschlafen. Mittlerweile stille ich ihn noch mittags und abends zum einschlafen ( er war schon immer Einschlafstiller) und nachts wenn er wach wird ( was schon manchmal noch 5-6 mal passieren kann ) das ist auch gar nicht mein Problem, ich hab ihn schon immer gern auf diese Weise in den Schlaf begleitet und tue es auch heute noch. Seit ungefähr sechs Wochen ist es so, dass er sehr schlecht einschläft ( trotz Stillen ) er wälzt sich rum an der Brust und macht Geräusche, mehrere Male denke ich "so jetzt schläft er gleich ", dann zuckt er und es geht von vorne los. Das dauert bestenfalls 30 Minuten kann aber auch schon mal bis zu einer Stunde so gehen. Ich bin deswegen etwas verzweifelt weil ich der Meinung bin das er das nicht macht weil er nicht schlafen WILL sondern einfach nicht kann. Er kaspert nicht rum sondern versucht vielmehr krampfhaft einzuschlafen. Ich hab natürlich nach einiger Zeit angefangen zu überlegen woran es liegt. Wir haben am Abendritual nichts verändert (Zähne putzen, Schlafanzug anziehen, ein Lied singen, im Bett noch ein Bilderbuch angucken, Kuscheltieren gute Nacht sagen, Stillen - bis zum Stillen dauert es so 15-20 -Minuten ) er ist auch wirklich müde ( Augen reiben, Gähnen etc ) trotzdem hab ich mittlerweile alles Mögliche versucht ( früher hinlegen falls er vielleicht zu müde ist, später hinlegen falls er vielleicht noch nicht müde ist, abends baden, während des Stillens leise singen oder beruhigend sprechen, nach dem Abendessen nicht mehr spielen sondern ein bisschen nach hinten Schieben und gleich nach dem Abendessen ins Bett. Es ist auch egal ob wir bis abends noch Programm haben ( Besuch, Kinderturnen etc ) oder ob wir einfach zu Hause gewesen sind. Ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll. Ich würde ihm so gerne helfen und natürlich ist es auch für mich anstrengend. Beim Mittagsschlaf ist es nicht so, da schläft er innerhalb von ein paar Minuten ein ( das längste sind so 10 Minuten ) ich hoffe sehr das Sie einen Rat für mich haben und wenn Sie mir einfach nur sagen das das eine Phase ist und völlig normal wäre ich ja auch schon froh. Liebe Grüße Kea
Liebe Kea, was mir gerade so einfällt, kann es sein, dass Ihr Baby vielleicht schon ZU müde ist? Probieren Sie es doch einmal, mit Ihrem Kind früher ins Bett zu gehen und stellen sich von Beginn an darauf ein, dass es länger dauert, bis Ihr Kleiner dann wirklich schläft. Baden Sie Ihren Sohn, lesen Sie ihm was vor, singen Sie mit ihm und lassen Sie ihm die Zeit, um „runter zu kommen“. So sind Sie auch nicht so genervt und können die gemeinsame Kuschelzeit sogar genießen. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi
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