Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

warum keine mumi ins kranke kinderohr ? und gibt es studien über die heilwirkung von mumi ?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: warum keine mumi ins kranke kinderohr ? und gibt es studien über die heilwirkung von mumi ?

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hallo liebe Biggi, mein 4 jähriger sohn hat eine schlimme verletzung im ohr, der gehörgang ist mit etwas spitzen wie einer stricknadel o.ä. durchstochen worden. (ist im kiga passiert aber keiner weiß, ob er das selbst war oder jemand anderes.) die wunde hat sich endzündet, es hört nicht auf zu bluten und tut ihm höllisch weh. die hno-ärztin verschrieb nur antibiotika und riet abzuwarten. (seit montag!) nun weiß ich zwar, daß keinerlei flüssigkeit ins ohr gehört aber fragte sie trotzdem nach ihrer meinung darüber, das kranke ohr mit muttermilch zu behandeln. nein, sagte sie, das sei völlig unmöglich, es würde nichts helfen sondern nur schaden und außerdem hätte sie davon noch nie gehört. dann kam der spruch "wenn nun jeder das ins kranke ohr tut was er gerade so übrig hat !?" (sic!) ich bin enttäuscht und unsicher. kann ich meinem sohn mumi reinträufeln? obwohl noch eine sickerblutung besteht? (wäre bei "normalen" wunden kein problem, oft erzielt man durch feucht halten ja eine regelrechte wundheilung und was gibt es sterileres als mumi...?) die wunde ist - eben direkt im gehörgang- auch noch zielich infiziert, das ohr ist geschwollen, steht ab, tut sehr weh; mir ist es zuwenig abzuwarten. meine überlegungen veranlassten mich, nach wiss. studien zu suchen die die wundheilungsförderlichkeit von muttermilch belegen ....... gibt es die? ich habe leider nichts gefunden könnte mir nach meinen derzeitigen wissenstand aber auch vorstellen, muttermilch therapeutisch auch auf großflächigeren wunden oder ulzera einzusetzen. auch wenn mumi kein allheilmittel ist, so ist es doch praktisch unmöglich, daß es schadet sie auf wunden aufzubringen - ? kannst du mir darüber etwas sagen? liebe grüße und vielen dank schon mal Ines


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? Liebe Ines, Muttermilch ist sicher nicht „steril", kann sie gar nicht sein, denn sie enthält pro ml etwa 4000 lebende Zellen. Es gibt Untersuchungen zur Heilwirkung von Muttermilch (s. z.B. angehängte Artikel), aber ich kann dir nicht sagen, ob das nun wirklich bei der Verletzung deines Kindes helfen wird. Vielleicht legst Du der Ärztin diese Artikel mal vor und fragst sie dann erneut, warum sie glaubt, dass die Muttermilch schädlich sein könnte. Gute Besserung für deinen Sohn. LLLiebe Grüße Biggi Untersuchungen in Nigeria belegen die antiinfektiöse und entzündungshemmende Wirkung der Muttermilch Muttermilch wurde in vielen Kulturen zur Behandlung von Wunden eingesetzt. Wie sich aus erhaltenen Papyri (Ebers Papyrus) belegen lässt wurde bereits im alten Ägypten die keim- und entzündungshemmende Wirkung der Muttermilch ausgenutzt. Insbesondere bei Augenentzündungen bei Neugeborenen fand und findet Muttermilch als Heilmittel Anwendung. Eine In-Vitro-Studie aus Nigeria (1) beweist nun, dass Muttermilch, vor allem aber Kolostrum eine eindeutige Wirkung gegenüber Erregern einer Augenentzündung bei Neugeborenen hat. Bei den aus infizierten Augen von Neugeborenen gezüchteten Keimen wurde die Wachstumshemmung durch Gentamicin (ein Aminoglykosid-Antibiotikum), Kolostrum und reife Frauenmilch untersucht. Staphylokokken reagierten mit einer 100 %igen Sensitivität gegenüber Gentamicin und mit 50%iger Sensitivität gegenüber Kolostrum. Reife Muttermilch hatte keine Auswirkung auf die Vermehrung der Staphylokokken. Gegenüber koliformen Bakterien erwies sich Gentamicin bei 42 % der Stämme als wachstumshemmend, Kolostrum sogar bei 57 % und reife Muttermilch bei 28 %. Die Untersuchungen ergaben, dass Kolostrum in vitro insgesamt eine etwa halb so grosse wachstumshemmende Wirkung hat wie Gentamicin. Daraus ergibt sich, dass Muttermilch in der Tat eine antiinfektiöse und entzündungshemmende Wirkung hat. Die Infektabwehr wird durch ein breit gefächertes Spektrum erreicht, zu dem sekretorisches IgA (mit spezieller Ausrichtung auf das Erregerspektrum der Mutter), Lysozyme, Lactoferrin und Katalase ebenso gehören, wie lebende Zellen wie zum Beispiel Lymphozyten und Granolozyten. (1) IBHANESEBHOR, S.E. and OTOBO, E.S.: In vitro activity of human milk against the causative organisma of ophthalmia neonatorum in Benin City, Nigeria J. trop. pediatr. 42, 327-379 (1996) HAMLET tötet Krebszellen Schwedische Forscher machten zufällig eine aufsehenerregende Entdeckung: Dr. Catherina Svanborg und ihre Mitarbeiter stellten fest, dass Krebszellen beim Mischen mit Muttermilch abgetötet wurden. Ein spezielles Eiweiss der Muttermilch, das Alpha-Lactalbumin, zerstörte alle Arten der getesteten Krebszellen, indem es sie dazu bringt, Selbstmord zu begehen. Das Forscherteam gab dem Protein den Spitznamen HAMLET (die Abkürzung von Human Alpha-Lactalbumin Made Lethal to Tumor cells) und will weiter untersuchen, wie HAMLET Krebszellen dazu bringt, sich selbst zu zerstören. Dr. Svanborgs und ihr Team halten diese Entdeckung für überaus bedeutend. Obwohl ihr Labor kein ausgesprochenes Krebsforschungsinstitut ist, werden sie die Untersuchungen daher fortsetzen, hoffen jedoch, dass sich eine grössere und vor allem besser ausgestattete Forschungseinrichtung dafür interessieren und eingehende Untersuchungen durchführen wird. So bedeutend und beeindruckend die Tatsache ist, dass ein Bestandteil der Muttermilch Krebszellen bekämpfen kann: Ehe sich daraus eventuell ein praktischer Nutzen ergeben wird, wird noch viel Zeit vergehen. Zunächst muss das Protein klinisch getestet werden, seine Wirksamkeit gegen die Krebszellen genau bestimmt und auch die Sicherheit für die Anwendung beim Menschen bestätigt werden. Dennoch besteht Hoffnung, dass sich aus dieser natürlichen Substanz ein Medikament entwickeln lässt, das weniger Nebenwirkungen hat, als die bisher verfügbaren Präparate zur Krebsbekämpfung. Aus: US-Discover Magazine, Juni 1999


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