Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Warum "kämpft" mein Baby beim Stillen mit der Brust

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Warum "kämpft" mein Baby beim Stillen mit der Brust

Vanyfair

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Hallo Biggi, meine Tochter 6,5 Wochen alt fängt seit ein paar Tagen während des Stillens an an meiner Brustwarze zu ziehen, indem sie den Kopf nach hinten wirft, die Brustwarze loslässt und dann anfängt zu schreien bevor sie wieder wie eine Wilde sucht und nach der Brust schnappt. Das wiederholt sich dann x mal und manchmal beruhigt sie sich wieder und manchmal nicht. Anfänglich trinkt sie aber normal, das Verhalten zeigt sie erst nach ca. 10-15 Minuten. Ich habe bereits die Tipps wegen starkem Milchspendereflex ausprobiert, weil sie manchmal verschluckt. Allerdings hatte sie damit eher weniger ein Problem. Sie hat dann einfacher pausiert und nach einer Weile weitergetrunken. Das ist es glaube ich nicht. Es macht manchmal den Eindruck als würde sie sich aufregen, weil nicht mehr genug rauskommt... Das "kämpfen" mit der Brust macht sie jetzt ca. 5-6 Tage und es nervt und tut teilweise auch weh. Ich möchte gerne weiterstillen, allerdings nicht so. Zudem ist sie eines von den Babys, das beim Stillen auch immer einschläft und zeitweise nuckelt, bevor sie dann wieder was trinkt. Wenn ich sie aber abdocke weil ich das Gefühl habe sie verwendet mich als Schnulli, wird sie sofort wach und heult los. Dann lege ich sie wieder an und warte bis sie selber loslässt. Ich habe auch verschiedene Stillpositionen probiert und achte auch auf ein korrektes Anlegen. Was kann ich denn noch versuchen? Ach ja, bevor wir ins Bett gehen braucht sie meistens noch einen Nachtisch in Form von Zusatzmilch ( zw. 40-70 ml). Danke schon mal für die Hilfe. Viele Grüße


Biggi Welter

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Liebe Vanyfair, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi


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