Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wann entwickelt ein Baby das Durstgefühl? Und wie lernt es Trinken?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wann entwickelt ein Baby das Durstgefühl? Und wie lernt es Trinken?

Tina1601

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Hallo liebe Biggy! Wir haben seit über 4 Wochen mit einem Still-Streik zu kämpfen. Meine Tochter (9 Monate) hat einfach von jetzt auf gleich die Brust verweigert. Wir haben vorher noch alle 2 Std gestillt und sie hat 2 Breie am Tag eher unzuverlässig gegessen und ohne ersichtliches Verständnis dafür, dass Brei satt macht. Ich habe mit verschiedenen Stillberaterinnen (IBCLC, LLL), Ärzten und Hebammen gesprochen und jegliche Tipps befolgt, leider erfolglos. Jetzt bitte ich dich auch nochmal um Rat :) Ich wollte eigentlich immer 1 - 1 1/2 Jahre stillen. Nun ist es anscheinend anders gekommen, was ich auch akzeptiere. Es ist ein sehr hartnäckiger Still-Streik und es sieht nicht danach aus, als würde meine Tochter nochmal wieder stillen wollen. Sie zeigt keinerlei Interesse und hat in den letzten 4 1/2 Wochen kein einziges Mal getrunken, auch nicht nachts, im Umhergehen, Halbdunkeln, in der Badewanne... Mein größtes Problem ist zur Zeit, dass sie weder einen normalen Becher, noch jegliche Trinklernbecher, noch die Flasche (verschiedene Marken und Sauger) akzeptiert. Ich denke mittlerweile, dass sie einfach noch kein Durstgefühl kennt. Sie isst zur Zeit 2-3x am Tag mit MuMi/Pre verdünnten Brei, um Flüssigkeit und Milch zu bekommen. Mehr Hunger/Durst scheint sie nicht zu haben. Aber so langsam sollte sie mal trinken lernen, das wünsche ich mir jedenfalls :D Denn der verdünnte Brei ist ja auch keine Dauerlösung, vor allem weil sie damit nur 300-400ml Milch am Tag zu sich nimmt. Ich war mehrere Male mit ihr beim KiA und der sagte, sie wirkt fit, soweit brauche ich mir keine Sorgen machen. Aber es muss ja eine Lösung für die Dauer her! Jetzt zu meinen Fragen: Wie schnell entwickelt ein Kind ungefähr ein Durstgefühl, so dass sie überhaupt einen Anreiz hat um zu trinken? Wie kann ich ihr das Trinken beibringen außer immer wieder anbieten und vormachen? Ich verzweifle mittlerweile sehr daran, da ich meiner Tochter alles mitgeben möchte, was sie für ihre Entwicklung braucht. Aber sie scheint daran keinerlei Interesse zu haben und erkundet lieber die Welt ;) Vielen Dank vorab und liebe Grüße!


Biggi Welter

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Liebe Tina1601, lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Mein Sohn hat es damals geliebt, wenn man „Prost“ gesagt hat und die Gläser aneinander klirrten ;-), probieren Sie es mal aus. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei weiterhin einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Tina1601

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Vielen Dank für deine Antwort, liebe Biggi! Das werde ich so ausprobieren, wie du es mir empfiehlst! :) Ich mache mir nur Sorgen, dass meine Tochter zur Zeit (und ja inzwischen seit über einem Monat) zu wenig Milch bekommt. Das ist der Teil, der mich an der momentanen Situation am meisten unter Druck setzt. Kann ich mich darauf verlassen, dass meiner Tochter die Milch im Brei zur Zeit reicht, wenn ich ihr zusätzlich Milch anbiete und sie die dennoch nicht nimmt?! Aber mehr als anbieten, vormachen und ohne Druck spielerisch an den Becher heran führen kann ich ja nicht machen. Liebe Grüße!!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Tina1601, ich denke, dass Du dem Arzt vertrauen kannst, er hat sich Dein Kind ja angesehen :-). LLLiebe Grüße Biggi


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