Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wäre es sinnvoll nachts eine Brust abzupumpen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wäre es sinnvoll nachts eine Brust abzupumpen?

Ani85

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Hallo, ich habe ein paar Fragen zum Thema abpumpen. Ich stille meinen 6,5 Wochen alten Sohn voll. Da der Kleine tagsüber aber ca. 1 Std. nach Beenden des Stillens wieder Hunger hat, würde ich gerne nebenbei abpumpen um bei längeren Terminen nicht in der "Öffentlichkeit" stillen zu müssen. Außerdem hatte ich in den letzten 3 Wochen durch die längeren nächtlichen Trinkpausen bereits 4 x einen Milchstau. Ich überlege nun, zu welchen Zeiten ich am besten abpumpe. Tagsüber gebe ich immer beide Brüste (ca. 15-20 min), nachts dagegen immer nur eine so lange er möchte (ebenfalls ca. 20 min). Wäre es sinnvoll nachts immer die andere Brust abzupumpen? Tagsüber sind die Stillpausen wahrscheinlich zu kurz, damit sich genügend neue Milch bilden kann. Außerdem würde ich gerne wissen, wie lange sich die Milch ungekühlt (z.B. bei Autofahrten) hält? Und wenn man gekühlte Milch verwendet, muss diese immer vorher im Wasserbad erwärmt werden, oder reicht auch eine "Handerwärmung" aus? Vielen Dank! :)


Biggi Welter

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Liebe Ani85, DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Deine Brust wird entsprechend mehr Milch bilden. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder C oder bei Raumtemperatur. Imsehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4 Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitteWasser (max. 37 das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den CKühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4 aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer+4 erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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