Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wachstumsschub???

Frage: Wachstumsschub???

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Hallo Biggi! Mein Sohn ist vier Monate alt und wird noch voll gestillt. Er hat ein erhöhtes Allergierisiko. Bisher hatten wir einen Stillrhytmus von 3-4 Stunden, nachts ca. 5 Stunden. Seit knapp einer Woche möchte er allerdings tagsüber und auch nachts alle 2 Stunden gestillt werden und ist sehr unzufrieden. Ich habe leider keine Waage zu Hause kann aber sagen, dass er schon so ca. 6 nasse Windeln pro Tag hat (ohne Tee). Bei der U4 vor zwei Wochen wog er 6335g bei 62 cm. Völlig im Normalbereich. Nun mache ich mir Sorgen, daß die Milch evtl. nicht mehr reicht. Das häufige Stillen in der Nacht kostet zudem viel Nerven. Kann das evtl. ein Wachstumsschub sein (4 Monate?)oder sollte man besser HA-Nahrung zufüttern??? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Viele liebe Grüße, Sandra


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Sandra, wenn Du nicht geschrieben hättest, dass dein Kind vier Monate alt ist, hätte ich auf diese Alter getippt, denn das Verhalten ist absolut typisch für diese Zeit und bedeutet normalerweise nicht, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber kannst Du versuchen, dir selbst Nischen zu schaffen, die Du ganz gezielt für deine Erholung nutzet. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi


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