Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Vollstillen

Frage: Vollstillen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, meine kleine Tochter ist jetzt 15 Wochen alt. Ich stille sie und gebe ihr nach beidem Brüsten noch ca. 130 ml Pre hinterher. Meine Hebamme und ich haben nach ca 4 Wochen gemerkt das sie zu wenig zunimmt. Ich kenne das schon von meinen ersten beiden Kindern. Mein Sohn hatte z.B. bei der U5 nur 5540g... Trotzdem konnte ich alle Kinder bisher 11/2 Jahre stillen. Mich macht das sehr traurig das ich nicht Vollstillen kann. Ich will mich einfach nicht damit abfinden und ich hasse die Flaschen. Alle milchsteigernde Maßnahmen haben nix gebracht. Ich habe sogar Domperidon genommen. Gibt es wirklich Frauen die zu wenig Milch haben? Ich glaube da nicht wirklich dran...


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe schubuduu, etwa 98 % aller Frauen können stillen, vorausgesetzt, sie bekommen die richtigen Informationen, werden korrekt unterstützt und wollen stillen. Der Umkehrschluss von dieser Aussage lautet: zwei Prozent aller Frauen können tun und lassen was sie wollen, können die beste Unterstützung der Welt erhalten und werden dennoch nicht (voll) stillen können. Gründe für eine zu geringe Milchbildung oder gar ein Ausbleiben der Milchbildung können in unterentwickeltem Drüsengewebe, aber auch bei Stoffwechselproblemen liegen (so hat eine Schilddrüsenunterfunktion möglicherweise einen gravierenden Einfluss auf die Milchbildung). Auch extrem starke Blutungen nach der Geburt können dazu führen, dass die Frau eine Art Hypophyseninfarkt erleidet und keine oder nur sehr wenig Milch bilden kann (Sheehan Syndrom). Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch das Stillmanagement in der Zeit unmittelbar nach der Geburt. Nicht immer, lässt sich alles, was in diesem Zeitraum nicht optimal gelaufen ist, wieder korrigieren. Es gibt die „Prolaktin Rezeptoren Theorie", die besagt, dass das häufige Saugen des Babys in den ersten Tagen der Stillperiode die Entwicklung der Prolaktinrezeptoren im Brustdrüsengewebe fördert. Bleibt die Förderung dieser Entwicklung durch zu wenig Stimulation aus, ist es nicht immer möglich die Milchmenge später entsprechend zu steigern. Im Tierversuch ist diese Theorie bereits belegt. Ein ganz anderer Gesichtspunkt, der keinesfalls so augenscheinlich ist, ist die Psyche der Frau. Wenn wir eine Frau mit Stillproblemen vor uns sehen, kennen wird nur sehr selten die Geschichte dieser Frau. Wir wissen in der Regel nicht, ob sie zum Beispiel als Kind oder Jugendliche missbraucht wurde und deshalb die Nähe, die das Stillen unwillkürlich mit sich bringt, nicht ertragen kann. Diese Frau will vielleicht wirklich stillen, versucht auch vieles und schafft es nicht, weil ihre Psyche es nicht zulässt. Leider ist dieser letzte Punkt viel häufiger die Ursache für Stillprobleme, als wir es uns oft vorstellen. Auch andere psychische Ursachen sind nicht gerade selten. Bei vielen Frauen ist es aber nach wie vor so, dass es schlicht und ergreifend an der mangelnden Betreuung und falscher Information liegt. So wird zum Beispiel immer noch geraten, dass stillende Frauen extrem viel trinken müssten, um die Milchbildung zu fördern, obwohl bewiesen ist, dass eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr zu einer Verringerung der Milchmenge führen kann. Es wird immer noch viel zu wenig Augenmerk auf das korrekte Anlegen und richtige Saugen des Kindes gelegt, beides Faktoren, die nicht nur wegen der wunden Brustwarzen sondern auch für die optimale Stimulation der Brust extrem wichtig sind. Viele Frauen werden immer noch angehalten das Stillen sowohl was die Häufigkeit als auch die Zeit an der Brust betrifft einzuschränken obwohl letztlich der wichtigste Faktor für die Milchbildung das häufige Anlegen bzw. Anregen der Brust ist. Wenn Sie es möchten, wenden Sie sich doch bitte an eine Kollegin vor Ort, die sich das Saugverhalten Ihres Babys einmal ansehen kann du Ihnen Tipps geben kann, wie Sie vielleicht doch noch erfolgreich stillen können. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Achso die Frage nach Stress erübrigt sich. Ich bin alleinerziehende mit 3 Kindern und beim ersten Kind lag das Problem schon ohne Stress vor :-) Vielen Dank und Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi, du hast mir schoneinmal sehr geholfen und jetzt bräuchte ich noch einmal deinen Rat. Meine Kleine ist nun 9,5 Monate alt und mit der Beikost will es einfach nicht klappen. Mit ca. 6,5 Monaten haben wir mit BLW gestartet - hat nicht geklappt. Dann habe ich es seit 4 Wochen mit Brei probiert - klappt auch nicht und sie stillt zu 95% ...

Liebe Biggi Mein Baby ist knapp 6 Wochen alt wird andauernd gestillt 24-30 mal in 24 std. Würde aber gerne abpumpen für wichtige Zeiten zb. Beim abholen der Kinder muss manchmal die Flasche einfach her. Stehe manchmal ne halbe Stunde vor der Schule weil ich noch nicht fertig bin Stille meistens einseitig. Da andere Brust einfach zu wenig Milc ...

Hallo, leider wollte meine Tochter( mittlerweile 4 Wochen alt) von Anfang an nicht so richtig an der Brust trinken, sie hat sich nicht genug raus geholt und ist oft eingeschlafen. Deswegen hat sie nicht zugenommen gehabt und wir mussten abpumpen und die Flasche geben, jetzt hat sie ein gutes Gewicht erreicht und ich wollte nochmals probieren zum st ...

Hallo, leider wollte meine Tochter( mittlerweile 4 Wochen alt) von Anfang an nicht so richtig an der Brust trinken, sie hat sich nicht genug raus geholt und ist oft eingeschlafen. Deswegen hat sie nicht zugenommen gehabt und wir mussten abpumpen und die Flasche geben, jetzt hat sie ein gutes Gewicht erreicht und ich wollte nochmals probieren zum st ...

Hallo liebe Biggi,   meine Tochter ist mittlerweile knapp 5 Monate alt. Wir hatten einen etwas schwereren start, hatte aber sehr gekämpft weil ich dieses mal vollstillen wollte. Von Woche 4-6 ca haben wir auch so ziemlich voll gestillt, bis ich krank würde und die Maus auch und ich dachte, sie braucht jetzt mehr und ich hab nicht genug... 😔 ...

Mein Sohn wird seid 20 Wochen voll gestillt. Er hat immer gut zugenommen. Nun ist es seit Wochen so das er weniger uriniert.  Ih habe vorher nie abgepumpt, wollte es aber mal versuchen. Pre nimmt der kleine aus fer Flasche nicht. Beim Abpumpen komme ich nach 30 min auf beiden Seiten nur auf insgesamt 60 ml. Ist doch viel zu wenig oder?  Mutt ...

Liebe Biggi, ich weiß diese Frage tab es schon sehr oft. Doch jeder Fall ist ja unterschiedlich und daher stelle ich sie trotzdem, auch wenn ich bereits viel nachgelesen habe. Wir hatten einen sehr traumatischen Kaiserschnitt war meiner Meinung Auslöser für alles war. Es fand leider kein Bonding in der ersten Stunde statt. Danach im Krankenh ...

Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt knapp sechs Wochen alt, und ich würde gerne, wenn möglich, voll stillen. Aber vielleicht kurz von Anfang an: Leider hatten wir einen etwas schwierigen Start, und so musste mein Sohn direkt nach der Geburt auf die Neonatologie und dort auch für eine Nacht bleiben. Wir konnten also nicht gleich bonden, und ich ...

Hallo, seit gestern stille ich meine 3 Wochen alte Tochter an der Brust voll und bis dahin hab ich die Milch abgepumpt und ihr gegeben. Wor waren heute beim Kidnerarzt und jetzt hat sie 60 gramm verloren. Geburtsgewicht: 3650 Entlassung: 3590 und heute 4060 Ist es normal, dass bei der Umstellung, die kleine Maus an Gewicht verloren hat? Mus ...

Liebe Frau Welter, seit 1,5 Wochen stille ich endlich voll (vorherige Saugschwäche beim Baby und dadurch ging meine Milch etwas zurück). Mein Baby ist jetzt 9 Wochen alt. Es nimmt gut zu und seit dem Vollstillen eher über dem Durchschnitt. Nun meine Fragen: 1) Am Tag schläft es im Tuch öfter auch mal über 3 Stunden. Ist es für die Milchpr ...