isci
Guten Morgen, langsam bin ich wirklich verzweifelt und hoffe auf Tipps/Denkanstöße. Mein Kleiner ist heute genau zehn Wochen alt und wiegt 6 kg auf 63 cm, was an sich ok ist, auch wenn er die letzten vier Wochen nur 720 g zugenommen hat, diese aber nur mit Kampf... Von Anfang an scheint es so, als wenn er sich fürs Trinken nicht besonders interessiert. Er meldet sich zum Beispiel nie, wenn er Hunger hat, wenn ich ihm was gebe ist gut, wenn nicht, dann halt nichts. Seit fünf Wochen hat sich die Stillsituation allerdings zugespitzt. Er möchte quasi gar nicht mehr an die Brust (Flasche auch nicht, habe ich zwischendrin verzweifelt versucht) er brüllt und wehrt sich, wenn ich ihm etwas geben möchte, als wenn ich ihn misshandeln würde. Ab und zu trinkt er einen Schluck wenn ich ihn mit einem Schnuller beruhigt habe, den dann schnell rausnehme und ihn dann schnell umdocke, das funktioniert aber meistens nur für drei/vier Schlücke. Ich habe schon zig Stillpositionen ausprobiert und stille auch nur zu hause wo es ruhig ist (draußen trau ich mich das mittlerweile gar nicht mehr). Trinken tut er erst wenn er quasi eingeschlafen ist, dann trinkt er auch ohne Probleme, also ohne Schmatzen,nimmt die Brustwarze richtig in den Mund usw., d.h. aber unsere Stunde werden immer länger, über den Tag manchmal schon fünf Stunden(er würde auch länger nicht nach Trinken verlangen)nachts würde er wahrscheinlich gar nix bis nächsten Morgen trinken, was meines Erachtens viel zu lang ist. Er ist mein 2. Stillkind, beim 1. gab's nie Probleme, umso verzweifelter und ratlos bin ich jetzt. Wir haben auch versucht ihm den Schnuller weniger zu geben, damit er sich Beruhigung an der Brust sucht, aber auch das funktioniert nicht. Diesen Brauch er zur Beruhigung, weil er sonst an allem anderen nuckelt, Kleidung, Haaren usw, nur nicht an der Brust.... Es wäre toll wenn sie mir einen Tipp geben könnten, was ich verändern kann. Meine Hebamme hat auch keinen Rat mehr, außer eine direkte Stillberatung aufzusuchen. Vielen Dank und liebe Grüße Isci PS: an Bauchschmerzen oder meiner Ernährung liegt es auch nicht, das konnte ich ausschließen. Und nachts wenn er müde ist funktioniert das stillen auch ohne jegliche Probleme...
Liebe isci, Sie schreiben, dass Ihr Baby regelmäßig einen Schnuller bekommt und ich denke, dass Ihr Baby saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
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