Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

verweigert Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: verweigert Beikost

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 10 Monate. Seit etwa 1 Woche verweigert sie tagsüber ihre Mahlzeiten, sie will lieber gestillt werden. Wir sind vor 4 Wochen umgezogen, sie hat sich gut eingelebt und hatte wieder ihren normalen Tagesablauf. Ich habe angefangen ihre letzte Stillmahlzeit vormittags gegen ein spätes Frühstück zu ersetzen, was anfangs auch gut geklappt hatte. Jetzt isst sie gegen 09.00 Uhr 1-2 kleine Stückche Dinkelbrot und 2-3 Löfel Obst, um 12.00 Uhr 1-2 Löffel Obst-Getreide-Brei, nachmittags 2-3 Löffel Obst, teilweise auch mit Getreide, abends ewa 70-100g Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, und vorm Schlafen stillen. Da sie mit so wenig ntürlich hungrig ist, will sie ca. 2-3 tagsüber wieder an de Brust. Nachts hat sie von jeher 4-5 Mal getrunken. Kann ich ihr tagsüber die Brust verweigern, dass sie wieder mehr isst ?? Sie ist sonst ganz normal und gut entwickelt, sie macht nicht den Eindruck dass sie krank ist. Und wie ist es nachts ?? Sie macht keine Anstalten mal länger wie 2,5-3 Std zu schlafen und ich will sie langsam abstillen der zumindest weniger, da ich bald wieder arbeiten muss. Ist sie jetzt alt genug, dass ich sie nachts versuche so zu bruhigen ohne zu stillen ?? Vielen Dank Nicole


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? Liebe Nicole, Ihr Kind verweigert keineswegs die Beikost, es isst lediglich weniger als Sie erwarten, das ist ein großer Unterschied. Das von Ihnen beschriebene Ess- und Stillverhalten ist für ein Kind in diesem Alter absolut nicht ungewöhnlich, im Gegenteil: sehr viele Stillkinder trinken in diesem Alter noch deutlich häufiger an der Brust. Es ist außerdem gefährlich sich auf einen Machtkampf um das Thema Essen einzulassen, denn letztendlich gibt es bei solchen Vorgehensweise, die mit Druck oder Zwang einghergehen in aller Regel nur Verlierer. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Wird den Kindern die Brust tasüber vorenthalten, holen sie sich dann außerdem nachts, was ihnen am Tag fehlt. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Ich denke, dass es Ihnen gut tun würde, sich einmal mit anderen (ehrlichen) Müttern auszutauschen, denn gerade in Bezug auf das Schlafverhalten wird leider viel geflunkert. Zusätzlich möchte ich Ihnen zwei Bücher ans Herz legen: „Mein Kind will nicht essen“ von Dr. Carlos Gonzales und „Schlafen und Wachen“ von Dr. William Sears. Beide Bücher sind im Buchhandel, bei der La Leche Liga und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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