Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

verkürztes Zungenbändchen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: verkürztes Zungenbändchen

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Hallo Biggi! Ich hatte vor einiger Zeit mal hier gepostet wegen wunder Brustwarzen. Meine Tochter ist inzwischen 8 Wochen alt und es hat sich nichts verändert, das Stillen tut von Anfang bis zum Ende weh bzw. der Schmerz verstärkt sich im Verlauf einer Stillmahlzeit. Im Nachhinein ist mir nun auch noch eingefallen, das meine Tochter in den Zeiten, in denen sie ausschliesslich gestillt wurde, immer begonnen hat abzunehmen. Im Moment stillen wir nun so oft und so lange ich es schmerzmässig aushalte und ansonsten bekommt sie die abgepumpte Milch. Aber als "die Lösung" empfinde ich es ehrlich gesagt nicht, mal abgesehen vom zeitlichen Aufwand sind wir so auch ständig gebunden. Damals hattest Du mir die Adresse einer Kollegin genannt an die ich mich auch gewendet habe. Neben vielen guten Tips, die ich von ihr vorab bekommen hatte bevor sie uns gesehen hat (und einer tollen Stillgruppe, die ich auf diesem Weg gefunden habe), hat sie sich uns dann auch beim Stillen angesehen. Danach äusserte sie den starken Verdacht, das es an zu kurzem Zungenband liegt, was ich inzwischen bei der Kinderärztin habe nachsehen lassen. Die Wortwahl der Kinderärztin war in etwa, sie hätte tatsächlich ein recht kurzes Zungenband aber nicht so, das man da etwas unternehmen würde. Als ich sagte, das eine Stillberaterin meinte, meine wunden Brustwarzen könnten daher kommen meinte sie, das wäre daher, das sie zu fest saugt, ich solle die Stillabstände verringern. Der einzige "Erfolg" von verringerten Stillabständen aber ist, das mein Kind quengelig und unzufrieden ist und sich den versäumten Schlaf dann irgendwann noch exzessiver nachholt. Nun bliebe zwar noch, eine zweite ärztliche Meinung einzuholen aber...... Wir haben schon diese etwas weiter entfernte Kinderärztin gezielt gewählt und meine bisherigen Erfahrungen waren, das sie sehr pro Stillen eingestellt ist und auch sonst sehr "alternativ" arbeitet, so das ich mir einfach denke, wenn sie schon den Zusammenhang verneint wird es ein anderer Arzt erst Recht tun? Gibt es vielleicht irgendwo gezielte Infos, die den Zusammenhang von nicht Stillen können und verkürztem Zungenband beschreiben? Gruss Claudia


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, dazu gibt es einen ganzen Berg von Literatur, allerdings fast ausschließlich in Englisch. Ein sehr interessanter Artikel dazu ist in der Zeitschrift „Pediatrics" erschienen: „Ankyloglossia: Assessment, Incidence, and Effect of Frenuloplasty on the Breastfeeding Dyad" von Jeanne L. Ballard, MD*, Christine E. Auer, RN, IBCLC and Jane C. Khoury, MS. Du findest die Veröffentlichung unter http://pediatrics.aappublications.org/cgi/content/abstract/110/5/e63. Doch an deiner Stelle würde ich in jedem Fall noch eine zweite ärztliche Meinung einholen. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Claudia, Zu Erinnerung: Ich bin die Jenny von heute morgen, mit Emily & Liam (c: Fein, dass ich dich hier nochmal "treffe", eigentlich wollte ich heute morgen schon mit dir drüber sprechen, aber irgendwie ging es im Gewühl unter (c; Zum Glück ist die Welt nicht ganz so gross *g*. Ich habe zu eurem Problem noch ein paar Dinge im Kopf: * Kann es sein, dass sich deine Maus durch Flasche oder Schnuller vielleicht einfach eine (leicht) verkehrte "Technik" angewöhnt hat? Das sieht man von aussen nicht unbedingt, kommt aber nach Einsatz von künstlichen Saugern häufig vor. Das Problem hatte ich mit Emily ganz zu Anfang: Allein durch den Schnuller saugte sie irgendwie nicht ganz sauber und das reichte um die Brust wund werden zu lassen. Das problem löste sich innerhalb weniger Tage, als ich den Nucki wegliess!! Dafür würde auch sprechen, dass sie abnimmt, wenn du sie voll an der Brust stillst! * Mir ist aufgefallen, dass du die Brustwarze im "Zigarettengriff" zwischen Zeige- und Mittelfinger spannst, wenn du sie ihr gibst. Das kann wunde Brustwarzen begünstigen, weil das Baby dann die Brustwarze nicht in ihrem "Ursprungszustand" tief einsaugen kann. Versuch es mal konsequent nur mit dem "C-Griff", also die Brust weit unter der Brustwarze in c-Form mit der Hand stützen, die Brustwarze darf nicht gequetscht oder gespannt werden! Du solltest ausserdem sehr darauf achten, dass das Baby die Brustwarze MITTIG in den Mund nimmt. Du hast Schmerzen an der Brustwarzenspitze, kann gut daran liegen, dass Mel die Brustwarze etwas schief einsaugt und sie an einer Kieferstelle scheuert. Ansonsten: da das Problem der wunden Brustwarzen ja nix Neues ist, habe ich mal eine Art Liste zusammengestellt, was helfen kann. Ich weiss nicht, was du schon kennst, was Ute dir schon geraten hat, deshalb hänge ich mal die komplette Liste unten an, vielleicht kannst du dir da noch etwas rauspicken. Wegen Kinderarzt: Freitag nächste Woche habe ich U4, wenn du magst frage ich meinen KiA mal, was er generell von dem Durchtrennen des Zungenbändchens hält. Ist halt nur noch eine Weile hin ... (Meine Email-Addy steht hinter meinem Namen!) Ansonsten würde ich wirklich eine zweite Meinung einholen, notfalls vorher herumtelefonieren welcher Arzt das durchführt (frag doch mal deinen Hausarzt!) du kannst ja nachher wieder zu der anderen Ärztin gehen! Oder nochmal eindringlich mit der Ärztin sprechen! Zuletzt möchte ich dir mal sagen, dass es garnicht so selbstverständlich ist, so dran zu bleiben, wie du das tust! Da hast du meine Hochachtung (c: und du wirst sehen, dass sich dein Bemühen lohnen wird!!! Viele liebe Grüsse - ich hoffe bis Juli!! Jenny & Blagen -das allerwichtigste: Auf PERFEKTES Anlegen achten - das baby muss so viel Brust wie Möglich im Mündchen haben, darf den Kopf nicht drehen müssen - ausserdem darf man die Brust NIE ins schreiende Mündchen stopfen, dadurch liegt die Zunge falsch und kann die Brust wundreiben! Das Gleiche passiert, wenn die Brust "in Form" gedrückt wird, z.B. durch den Zigarettengriff (Brustwarze zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt). Die Brust soll allenfalls locker in c-Form umfasst werden! -Viele Kinder saugen ihre Lippen mit ein, das darf man ihnen nicht erlauben! Die Lippen müssen aufgeschürzt sein, man muss sie sehen können! Meist hat das Baby beim Anlegen den Mund nicht weit genug geöffnet. Notfalls muss man die Lippen einfach etwas "rausziehen" - die Stillpositionen häufig wechseln - Lanosin, das habe ich bei meiner Stillberaterin bekommen. Lanosin ist pures, hochgereinigtes Wollfett (ist unter andern Namen (z.B. Purelan) auch in der Apotheke zu bekommen) und muss vor dem Stillen nicht abgewaschen werden. Es wird nach jedem Stillen sehr dünn aufgetragen. - Bei richtig wunden Brustwarzen kann auch eine Wund- und Heilsalbe helfen, da musst du den Arzt oder Apotheker fragen ob das Mittel vor dem nächsten Stillen abgewaschen werden muss, das ist nicht bei jedem Mittel gleich. - Ein wirksames Hausmittel sind auch Schwarzteebeutel: Zwei Teebeutel mit ganz wenig heissem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen lassen, dann ein paar Minuten auf die Brustwarzen legen. Hier muss man die Brust vor dem nächsten Stillen mit lauwarmem Wasser abspülen - viel "oben ohne", damit Luft an die Brust kommt - nach dem Stillen etwas Mumi ausdrücken und auf den Brustwarzen trocknen lassen, Baby-Sabber kann man auch auf der Brust trocknen lassen, soll auch helfen (c; - Hast du eine Rotlichtlampe? Rotlichtbestrahlung soll sehr gut helfen! - HÄUFIGER stillen - klingt zunächst mal verrückt, aber ein Baby welches häufiger gestillt wird, trinkt ruhiger und ohne Hektik. Hektisches, unruhiges Trinken ist das allerschlimmste für die Brustwarzen! -Wenn eine Seite weniger wund ist, dann lass das Baby immer zunächst den grössten Hunger an dieser Seite stillen, still danach aber in jedem Fall auch noch an der wunden Seite!öä - Ein weiteres Hausmittel, was meine Hebamme empfohlen hat ist Traubenzucker oder Speisestärke (Mondamin)! Die Brustwarze mit Mumi anfeuchten und dann dünn Traubenzucker oder Speisestärke "aufpudern" - das fördert wohl die Wundheilung und ich kenne viele Frauen bei denen das Wunder gewirkt hat! Vor dem nächsten Stillen auch hier mit lauwarmen Wasser die Brustwarzen abwaschen. - Hebammen können individuell auf die jeweilige Frau abgestimmte Öle mischen oder homöopathische Salben und Globuli verordnen. -wenn das Baby Schnuller oder Flasche zusätzlich bekommt, kann es eine Saugverwirrung haben, mit falscher Technik an der Brust saugen und diese damit wundsaugen. Bei mir wurden die Brustwarzen schlagartig besser, als ich meiner Tochter den schnuller klaute - obwohl sie seiddem noch viel häufiger gestillt werden wollte!!!! Stillhütchen können ebenso eine Saugverwirrung verursachen und wunde Brustwarzen nur verschlimmern! - Stilleinlagen aus Wolle/Seide oder Baumwolle/Seide verwenden, zwischen Brust und Stilleinlage kann auch noch Heilwolle gelegt werden, das wirkt Wunder! Es gibt nichts schlimmeres für die Brustwarze, als ständig an einer feuchten Einmalstilleinlage zu kleben! - Brustwarzenschoner, bzw. Milchauffangschalen (Apotheke) tragen, damit Luft an die Brustwarze kommt und der Druck durch den BH von der Brustwarze genommen wird!


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Bei meiner Tochter ist das Zungenbändchen auch so mit etwa 3 Wochen durchtrennt worden, das ist wirklich eine Sekundensache. Danach hats mit dem stillen besser geklappt, und sie hat auch besser zugenommen. Bei meiner älteren wurde es auch durchtrennt. Unser Kinderarzt schneidet es auch einfach so, ohne großen Tamtam. Hat auch nicht geblutet und sie hat auch nicht groß geweint.


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