Hallo,
unsere Tochter ist 3 Wochen alt. Bereits in der Klinik gab es massive Stillprobleme - sie hat an der Brust immer rumgekaut, bis sie die Brustwarzen zerstört hat und nicht mehr richtig trinken konnte. Obwohl die Klinik als „stillfreundlich“ bezeichnet ist und mir mehrmals das angeblich richtige Anlegen gezeigt wurde, hat sich die Situation bis zur Entlassung nicht verbessert. Es kam schnell zum Milchstau und anschließend zu Brustentzündung, die seit ein Paar Tagen endlich beseitigt ist (mit Antibiotika). Die Brustwarzen sind wieder heil und ich behandle sie mir dem Laser.
Beim Anlegen zu Hause hatte ich so massive Schmerzen, dass mir mein Schädel beinahe platzte und ich weinen musste. Dem Baby ging es entsprechend… Seitdem pumpe ich ab (aktuell ungefähr 500 ml am Tag) und das Baby wird zusätzlich mit Pre-Nahrung dazu gefüttert. Die Gewichtszunahme ist top.
Heute wurde ihr zu kurzes Zungenbändchen, was in Verdacht steht, der Grund des Problems zu sein, gekürzt. Ich möchte das Baby stillen können. Nun endlich die Frage: wann bzw. wie und unter welchen Umständen kann man mit dem Stillen wieder versuchen? Was soll man besonders beachten?
Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus
Liebe Grüße
von
Da_Vi
am 29.03.2023, 13:22
Antwort auf:
Zungenbändchen - Entzündung - wieder Stillen
Liebe Da_Vi,
du kannst sofort anlegen, allerdings ist eine kompetente Hilfe vor Ort nötig.
Dein Baby ist jetzt auf die Flasche geprägt und muss erst lernen, wie es an der Brust trinken kann.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Deshalb ist es wirklich wichtig, dass du so schnell wie möglich professionelle Hilfe bekommst, du solltest dich unbedingt an eine ausgebildete Still und Laktationsberaterin IBCLB wenden.
Schau mal unter: http://www.bdl-stillen.de
Die Kosten werden meist von den Kassen übernommen.
Ich hoffe sehr, dass es bald besser wird!
Ganz liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.03.2023