Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Saugschwäche wegen Zungenbändchen und zu wenig Gewicht Baby 5 Monate

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Saugschwäche wegen Zungenbändchen und zu wenig Gewicht Baby 5 Monate

LeniMamabär

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Liebe Biggi, liebe Kristina, Ich habe schon viele eurer Antworten hier studiert und meine, die gängigsten Methoden bei Stillproblemen zu kennen - dennoch stehe ich gerade total an und weiß nicht mehr weiter. Meine Tochter ist 5einhalb Monate alt. Wir hatten uns das Stillen anfangs richtig hart erkämpft. Sie kam mit 2770g zur Welt, fiel am zweiten Tag auf 2628g und nochmals auf 2530g ab, woraufhin ich im KH dazu gedrängt wurde, zuzufüttern. So bekam sie die ersten zwei Wochen immer nach dem Stillen ein Fläschchen, und ich habe 8x täglich abgepumpt, um meine Milchbildung in Gang zu bekommen, allerdings vorerst mit keiner besonders guten Doppelpumpe. Leider habe ich erst nach 2 Wochen - aus Angst vor einer Saugverwirrung - eine Stillberaterin kontaktiert, die dann bei meiner Tochter sogleich ein verkürztes Zungenbändchen feststellte. Wir ließen es durchtrennen und stiegen zeitgleich auf das Brusternährungsset und eine gute Doppelpumpe um und nach nur 1eibhalb Wochen konnte ich endlich voll stillen. Sie nahm gut zu, bis zu 320g in der Woche, jedenfalls immer über 170g. Leider folgte zwischen dem 3. und 4. Monat eine intensive „Brustschimpfphase“ - bei jedem Milchspendereflex verweigerte sie unter lautstarkem Protest die Brust, sodass sie nur nachts bei mir im Familienbett im Schlaf ordentlich trank. Ich hatte jedoch nie einen wirklich starken Milchspendereflex, habe noch nie Stilleinlagen gebraucht und es spritzt auch nie aus meiner Brust. Dennoch war es ihr denke ich aufgrund ihrer schwachen Zunge zu stark. Mir ist bewusst, dass die Gewichtszunahme stetig weniger wird, je größer ein Baby wird, jedoch lag ihr Geburtsgewicht auf der 15. Perzentille, am Tag 2 bei 8% und an Tag 3 bei 6%. Welche Zahl ist die, an der ich mich orientieren soll, auf welcher Perzentille sollte sie sich gewichtsmäßig weiterentwickeln? Sie hatte sich mit 4 Monaten, als das Stillen endlich begann, schön zu werden und ohne Gebrüll zu funktionieren, bei 7-8% eingependelt. (WHO-Kurve). Letzte Woche habe ich wieder gewogen und da lag sie mit 5720g nur noch bei 5%! Ich habe in zwei Wochen den nächsten Impftermin beim KA und werde das Thema da auch ansprechen, aber ich wäre sehr dankbar über eure Hilfe bis dahin. Sie wiegt doch mittlerweile wieder viel zu wenig. oder? Tagsüber trinkt sie immer nur sehr kurz, etwa alle 3 Stunden für 3-5 Minuten an einer Seite. Nachts kommt sie 6x, also alle 1-2 Stunden und trinkt da auch mal bis zu 15 Minuten. Sie akzeptiert kein Wechselstillen, kein Wecken und Wechseln. Öfter anlegen lässt sie sich auch nicht. Ich vermute, dass sie aufgrund der geschwächten Zunge nicht effektiv genug saugt, um meine Milchproduktion ordentlich anzuregen und aufgibt, sobald die Milch nach dem ersten Milchspendereflex nicht mehr so stark fließt, und dass sie deshalb auch nicht mehr genug zunimmt. Wir haben vor zwei Wochen mit der Beikost begonnen und sie isst derzeit sehr bereitwillig Kürbis-Kartoffel-Brei mit Rapsöl und Mandelmus, allerdings noch nicht mehr als 30-40g. Was kann ich noch tun, um sie wieder aufzupäppeln? Das Brusternährungsset möchte ich nicht mehr verwenden, da wir nicht sonderlich gut damit zurecht kamen. Sie trinkt auch gerne kleine Schlucke Wasser zum Brei. Könnte ich ihr stattdessen Muttermilch oder PRE aus dem Becher anbieten? Aber sie soll sich ja auch ans Wasser gewöhnen... Ich könnte auch nach dem Stillen ausstreichen und ihr morgens und abends Muttermilchsahne geben, bin mir aber nicht sicher, ob sie nicht mehr Milch an sich braucht. Ich habe vor kurzen auch etwa 3 Wochen lang ihr Windel“netto“gewicht gewogen, die kamen auf zwischen 280-300 (häufiger) bis 400g (selten). Ist das ein weiteres Indiz dafür, dass sie zu wenig trinkt? Sie wirkt ansonsten nicht hungrig, ist sehr aktiv, liegt den ganzen Tag am Bauch und quietscht vergnügt vor sich hin, aber direkt nach dem Stillen hat sie meist mit Luft im Bauch zu kämpfen und ist denke ich auch deshalb frustriert an der Brust. Nach dem Bäuerchen, dass ich sie immer sofort machen lasse. lässt sie sich nicht mehr anlegen. Einen Schnuller hat sie noch nie im Mund gehabt, aber sie nuckelt zum Einschlafen an ihren Fingern. Meine Brust verweigert sie zum Nuckeln, Einschlafstillen mag sie also auch überhaupt nicht. Unsere Anlegetechnik wurde überprüft, sie hatte anfangs Probleme damit, die Unterlippe auszustülpen, ist aber mittlerweile kein Problem mehr. Ich mache vor dem Anlegen manchmal eine Brustmassage und wende fast immer Brustkompression an, jedoch schimpft sie darüber auch manchmal. Danke für eure Meinung! Lieben, etwas verzweifelten Gruß, Leni Mamabär


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Lena Mamabär, es könnte tatsächlich sein, dass Dein Baby nicht korrekt saugt und auch zu wenig Milch bekommt, deshalb würde ich auf alle Fälle die Saugtechnik noch einmal überprüfen lassen. Es kann aber auch einfach sein, dass Dein Baby gerade eine Zunahmepause hat, die meisten Babys nehmen nicht linear zu, sondern in Schüben. Trotzdem würde ich in den nächsten Tage auf alle Fälle Muttermilchsahne füttern, einfach zu Deiner eigenen Beruhigung. Du könntest in den nächsten Tagen den Brei etwas verdünnen, so bekommt Dein Baby auch zusätzliche Flüssigkeit. Bitte melde Dich doch morgen oder übermorgen noch einmal, wie es Euch dann geht. Herzlichen Gruß Biggi


LeniMamabär

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Achja, was ich noch vergessen habe: Ich ersetze natürlich mit dem Brei keine Mahlzeit, sondern stille sie immer bevor ich ihn ihr anbiete, sodass er wirklich nur zusätzliche Kost ist.


LeniMamabär

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Okay, ich werde es auf jeden Fall mit der Muttermilchsahne probieren. Danke für die schnelle Antwort! Kannst du mir vll noch sagen, wie es mit den Perzentillen und dem Windelgewicht aussieht? Entlang welcher Linie sollte sie sich entwickeln, 15, 8 oder 6? Und sind 300g Urin genug in ihrem Alter?


LeniMamabär

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Liebe Biggi, Uns geht es unverändert, aber meine Tochter nimmt die Muttermilchsahne leidenschaftlich gerne an. Ich habe auch noch versucht, ihr Muttermilch mit dem Löffel zu geben, die verschlingt sie. Jedoch bekomme ich durch‘s Pumpen und Ausstreichen nicht mehr so viel raus, und PRE lehnt sie sowohl im Fläschchen als auch im Becher ab. Werde wohl vorübergehend doch wieder das BES hervorkramen müssen und ihr Zungenbändchen nochmal anschauen lassen. Danke für deine Hilfe!


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