Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Verdauung/Beikosteinführung

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Verdauung/Beikosteinführung

Sommermami

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 7,5 Monate alt und wurde in der 35+6SSW geboren, ist also "ein bißchen-Frühchen". Eigentlich ging und geht es im immer super, nur sein Magen macht schon immer Probleme! Erst hatten wir dolle Koliken bis in den 5. Monat und nun Probleme mit der Beikosteinführung.... Wir haben mit 6,5 Monaten angefangen und wollten eigentlich nach BLW beikosten, haben also angeboten was wir auch gegessen haben, natürlich ohne Salz etc, aber jeden Tag verschiedenes, Brokkoli, Blumenkohl, Kartoffeln, Nudeln mit Tomaten, etc... Er hat aber furchtbare "Nachtblähungen" bekommen und ist stündlich jammernd aufgewacht.. Allerdings hat er zu der Zeit auch Zähne bekommen, 4Stück in 14 Tagen, es war also schwer zu sagen was nun der Grund für das nächtliche Unwohlsein war. Richtig Verstopfung hatte er nicht, es ist alles, tw. unverdaut, tw verdaut "herausgekommen". Nach 14 Tagen Pause wollten wir nun etwas sanfter mit Beikost anfangen, ich habe in der ersten Woche Pastinakenbrei gemacht und zw 40 und 60g am Tag gegeben (er würde auch mehr essen wenn man es anböte!) und nun in der zweiten Woche Kürbisbrei, am Freitag hat er so bei unserem Frühstückstisch gejammert dass wir ihm ein kleines Stück Brötchen und dann mehrere Hirsekringel gegeben haben, hat er alles weggefuttert. Nun fängt aber seit der letzten Woche das Nachtjammern wieder an, stündlich und gegen Ende der Nacht halbstündlich bis viertelstündlich wacht er auf und will meist stillen. Supergern liegt er an mir und nuckelt dann ständig wenn ihm danach ist, allerdings kann ich dann leider kaum schlafen. Heute hat er nach mehreren Tagen unter Mühen Kot abgesetzt, ist dabei ganz rot geworden vom pressen und hat geweint. Es war aber nicht wirklich hart, eher gummiartig. Ich bin total unsicher wir ich mit Beikost weiter verfahren soll. Die KiÄin sagt er ist gesund, Allergie etc liegt nicht vor, Entwicklung körperlich und motorisch ist auch SUPER! Sie empfiehlt (wovon ich aber größtenteils nichts halte) umbetten ins eigene Zimmer, Nachts kein Stillen mehr und tags öfter Wasser zugeben. Achja auf Wasser steht er auch voll, gebe ich aber nicht oft weil ich Angst habe dass es den Stillrhythmus beeinflusst. Ich würde ja auch mit der Beikosteinführung noch warten wenn er noch unreif ist, aber es ist echt schon eine Quälerei vor ihm zu essen, ich frühstücke schon heimlich in der Küche. Wenn er essen sieht will er unbedingt auch etwas davon und was man ihm gibt ißt er auch in erstaunlichen Mengen! Ich hoffe es war einigermaßen verständlich geschrieben, nach dem Zahnen seit Anfang des Jahres und nun dem Beikostdilemma habe ich in den letzten zwei Monaten kaum geschlafen und bin völlig fertig. Das schlimmste ist dass mein süßer Sohn so oft weint und ich mir total unfähig vorkomme, ich weiß einfach nicht wie ich es richtig machen soll. In wir von der Ärztin empfohlen ins eigene Zimmer stecken und jammern lassen bis er "vor Erschöpfung" einschläft ist für mich jedenfalls keine Lösung !! Ich hoffe Sie haben einen Rat für mich wie ich für meinen Sohn am besten verfahren kann! Vielen Dank schon einmal!


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Liebe Sommermami, du hast das alles ganz wunderbar beschrieben, vielen Dank! Ich probiere, dir Stück für Stück hilfreiche Informationen an die Hand zu geben... Zuallererst einmal möchte ich dir versichern: Du bist keine schlechte Mama sondern die beste und wundervollste, die dein Sohn sich wünschen kann. Würdest du dir sonst solche Sorgen um sein Wohlergehen machen? Ich stimme dir zu, dass das Ausquartieren und in-den-Schlaf-Weinen-lassen nicht der richtige Weg ist, mit deinem Söhnchen umzugehen. Er sucht deine Nähe ja nicht, weil er "verzogen" wäre, sondern weil er sie genauso braucht wie die Milch selbst, um gut und gesund zu gedeihen. Und es ist leider auch so, dass es Phasen im Leben unserer Kleinen gibt, wo sie sehr sehr anstrengend sind und wir tunlichst schauen müssen, wie wir das Leben drumherum so einfach wie möglich gestalten, damit wir mit unserer Energie durchhalten. Vielleicht kannst du auch tagsüber ein wenig Ruhe finden, wenn ihr euch gemeinsam zum Schläfchen legt? Oder der Papa steckt ihn sich abends ins Tragetuch oder eine GUTE Tragehilfe (in denen der kleine Mann in der anatomisch korrekten Spreiz-Anhock-Stellung sitzt, also mit den Knien in Höhe seines Bauchnabels), und geht eine gute Stunde mit ihm spazieren (eine tolle Möglichkeit zum Bonden!!!)? Zur Ernährung deines Kleinen: Wasser schadet nicht, du kannst ihm so viel geben, wie er mag. Und wenn er so wild aufs Essen ist, dann sollte er auch etwas bekommen. Die Frage ist, was ihm die nächtlichen Beschwerden bereitet. Ob es die Beikost an sich ist, auf die sich sein junger Organismus ja erst einmal einstellen muss, oder ob es bestimmte Nahrungsmittel sind. Vielleicht könnte es helfen, aber das solltest du mit eurer KiÄ besprechen, jedes neue Lebensmittel 14 Tage statt nur eine Woche auszuprobieren, und zwar jeweils allein. Süßkartoffel könnte eine Möglichkeit sein, die werden in der Regel ebenso gut vertragen wie Kürbis. Reis- oder Getreideschleim mit gedünstetem Apfel könnte ebenfalls ein "milde" Variante sein. Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter. Hast du auch mal nach einer Stillgruppe in eurer Nähe geschaut? Dort findest du nicht nur zuverlässige Informationen sondern auch viel Zuspruch und Ermutigung, sowie hilfreiche Tipps von Frauen, die ähnliches durchgemacht haben wie du. Du kannst sie finden unter unter: http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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