Frage: Unzureichende Milchmenge?

Hallo Biggi, meine Tochter ist 4 Wochen und 3 Tage alt. Sie wog an der Geburt 3080 g und gestern haben wir sie gewogen, da wog sie bereits 4150 g. Ich stille sie nach Bedarf. Meistens kam sie tagsüber bis jetzt alle 3-5 Stunden. Dabei hat sie tagsüber auch sehr viel geschlafen. Meine Brust war dann immer fest und voll und sie hat sie „weich“-getrunken. Heute hat sie in 12 Stunden vom Tag nur 2 Stunden geschlafen und den restlichen Tag über immer mal wieder ein 5-Minuten-Nickerchen. Sie hat nach den Stillen noch unruhig gezappelt und ich habe sie beinahe alle 1,5 Stunden angelegt, da sie in den Stillpausen sehr unruhig war und sich immer gierig und sehr weinerlich den Daumen in den Mund steckt und wie verrückt dran saugte. Meine Brust ist heute auch sehr weich und ich habe sie nach einigen Stillmahlzeiten mal vorher und nachher gewogen, da ich so unsicher wurde und da hatte sie jedes Mal nur 80 bzw. 90 ml getrunken. Vor ein paar Tagen hatte ich sie auch schon mal vorher und nachher gewogen und da hatte sie einmal 140 ml und einmal 150 ml. Hat meine Milch nachgelassen? Kann sie vielleicht einen Wachstumsschub durchmachen? Sind 80 ml nicht zu wenig? Oder ist es jetzt plötzlich möglich, dass sie anstatt alle 3-5 Stunden zu kommen in Zukunft alle 1,5 Stunden kommt? Noch etwas: Können Tomaten beim Baby Blähungen verursachen? Ich habe 2 mal Tomatensoße an 2 Tagen gegessen und an beiden Tagen war sie ziemlich unruhig. Gruß Claudia

Mitglied inaktiv - 22.07.2002, 20:29



Antwort auf: Unzureichende Milchmenge?

? Liebe Claudia, bei der Gewichtszunahme brauchst Du dir sicher keine Sorgen um die Milchmenge zu machen und dass deine Brust jetzt wieder weich ist, ist KEIN Anzeichen für zurückgehende Milch, sondern ganz normal. Das anfängliche Gefühl mit prallen Brüsten lässt sehr bald nach und das ist ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung einpendelt. 80 g pro Stillzeit sind keinesfalls zu wenig, sondern ein ganz normaler Wert für ein so kleines Baby. Wichtig ist auch nicht, wieviel ein Baby pro Mahlzeit trinkt, sonder die Gesamtmenge des Tages und das allgemeine Gedeihen des Kindes. Dein Verdacht, dass dein Baby gerade einen Wachstumsschub durchlebt, ist absolut begründet und dein Kind ist im „passenden" Alter dazu. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch und das Kind sucht auch nicht nach einem Schnuller, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Doch auch ohne Wachstumsschub sind so kurze Stillabstände in diesem Alter nicht ungewöhnlich. Manche Babys „wachen" nach ein paar Wochen erst richtig auf und beginnen dann für einige Zeit deutlich öfter nach der Brust zu verlangen. Um sicher zu gehen, dass dein Kind gut gedeiht, kannst Du es auf die folgenden Anzeichen hin beobachten: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann bekommt dein Kind auch genügend Muttermilch. Theoretisch kann jedes Lebensmittel Reaktionen beim Kind verursachen, aber in aller Regel sind echte Reaktionen auf das, was die Mutter gegessen hat sehr selten. Letztlich kannst Du nur durch ausprobieren herausfinden, ob und auf was dein Kind vielleicht reagiert. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.07.2002



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