Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

übermäßige gewichtsabnahme in der stillzeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: übermäßige gewichtsabnahme in der stillzeit

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hallo, ich stille meine tochter erfolgreich und habe mir zum ziel gesetzt, mindestens bis zum 1. lebensjahr, und wenn machbar noch ein weiteres jahr zu stillen. sie kam 3 wochen zu früh,und ist zZ 9 wo alt. sie hat seit der geburt(3kg) ca 300g pro wo zugenommen und liegt zZ bei 5.6kg. sie gedeiht also prächtig. da sie so aussergewöhnlich viel zugenommen hat im durchschnitt, mach ich mir sorgen, dass mein körper bald nicht mehr mitkommt. ich hatte ein sehr geringes gewicht mit 52 kg startgewicht zu beginn der schwangerschaft (ich hatte in den monaten zuvor 4kg verloren wahrscheinlich stressbezogen u durch zuviel sportlicher beteiligung) u habe sehr darauf geachtet ausgiebig zu essen während der schwangerschaft. ich habe dann etwa 11kg zugenommen in der gesamten schwangerschaft u war damit sehr zufrieden. nun hatte ich mit der geburt 4kg u in den 5 darauffolgenden wo weitere 3kg abgenommen (gewicht in der 5.wo: 56kg, mein zuvor jahrelanges durchschnittsgewicht bei 1,69 körpergrösse). da ich selbst keine waage daheim habe, weiss ich nicht wieviel ich in den letzten 3 wo weiterhin abgenommen habe. aber meine hebamme hat sich in der letzten wöchentlichen sprechstunde geäussert, dass ich bei jedem besuch schlanker aussehe, u ich denke ich hab seitdem erneut gewicht verloren. ich war anfänglich eher froh etwas extra gewicht behalten zu haben, doch das habe ich schnell verloren u ich habe befürchtungen, dass bei dem bedarf meines babys mein körper in der stillzeit nicht mehr mitkommt u dies irgendwann einfluss auf meine milchproduktion und auch wohlbefinden hat. ich achte sehr darauf, regelmässig zu kochen. können sie mir tipps geben, muss ich befürchten, dass meine milchproduktion frühzeitig zurückgeht? ich möchte so lange wie möglich stillen, aber nicht auf kosten meiner gesundheit. mein baby schläft viel nachts, so dass ich nicht über schlafmangel klagen kann, dennoch bin ich oft müde, was sicherlich am stillen liegt. was können sie mir raten?


Biggi Welter

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Liebe koka, es wird zwar immer wieder behauptet, dass das Stillen die Frauen auslauge und „zehrt", doch in aller Regel liegt die Gewichtsabnahme nach der Geburt nur zum Teil am Stillen. Leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Es kommt nur selten vor, dass eine Frau tatsächlich durch das Stillen so extrem abnimmt und ein Abstillen in Betracht gezogen werden sollte. Oft hat die Gewichtsabnahme ihren Grund zum Beispiel in einer Fehlfunktion der Schilddrüse, wie sie nach einer Schwangerschaft häufiger zu finden ist. Deshalb sollten Sie Ihre Schilddrüse kontrollieren lassen. Allerdings kann es auch eine noch viel einfachere Erklärung geben: bei einem Baby, das mehr Aufmerksamkeit braucht als viele andere Babys, kann es dazu kommen, dass der Alltag insgesamt sehr hektisch verläuft und die Frau zwar zwischendurch mal eine Hand voll Chips in sich hineinfuttert, unter dem Strich aber doch zu wenig isst. Gönnen Sie sich und Ihren Nerven ruhig Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lassen Sie sich vielleicht von Ihrem Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Sie mit einer Hand essen können. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, können Sie zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Und suchen Sie sich Nischen, die Ihnen Zeit und Muße für sich selbst bringen. Tun Sie etwas für sich und gönnen Sie sich regelmäßig etwas, was Ihnen gut tut. Nicht das Stillen ist so anstrengend, sondern die Tatsache als Mutter einen der härtesten Berufe der Welt zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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