LeLa258
Schönen guten Abend, meine Tochter ist 13 Wochen alt und ich stille voll. Sie hat einen Netto-Abstand von ca. 4 Stunden zwischen den Stilleinheiten und ist insgesamt ein sehr zufriedenes und ausgeglichenes Kind. Nachts schläft Sie durch. Seit ein paar Tagen haben wir das Problem, dass Sie morgens nur noch ganz kurz trinkt und dann nur noch schreit. Ich schildere Ihnen kurz unseren Ablauf: Abends wird Sie das letzte Mal gegen 21 Uhr gestillt, dann bringen wir Sie ins Bett, alles klappt problemlos und Sie schläft bis 06:00 Uhr durch. Dann stille ich sie, und Sie trinkt insgesamt etwa 10-12 Minuten sehr gut. Danach legen wir uns wieder hin, Sie schläft auch gut wieder ein, aber nach 1 Std wird Sie sehr unruhig. Nicht unzufrieden, aber sie wirft ihren Kopf von.der einen zur anderen Seite, hat dabei immer die Augen zu. Und nölen tut Sie wie gesagt auch nicht. Meist stehe ich dann gegen 09:30 Uhr mit ihr auf, weil sie dann wach wird. Dann mache ich Sie fertig und stille Sie. Und jetzt kommen wir zum Problem. Genau das klappt momentan gar.nicht mehr. Sie hat zwar Hunger, aber trinkt nur etwa 2 Min und dann schreit Sie wie am Spieß...zwischendurch aufstehen und dann wieder anlegen funktioniert auch nicht. Sie windet sich sofort in alle Richtungen und schreit. Sie versucht es gar.nicht nochmal. Heute Morgen war es so, dass die Milch auch relativ stark rausspritzte, vielleicht kommt sie damit nicht klar? Andrerseits ist das bei mir sehr oft so, und ihr hat es sonst auch nichts ausgemacht. Ich lege sie dann meistens in den Laufstall und während ich frühstücke schläft Sie wieder ein. Nach ca 1 Std wacht Sie wieder auf und schreit vor Hunger. Saß stillen klappt dann immer super, auch wenn auvh da wieder sehr viel Milch rauskommt. Das macht ihr dann wieder gar nichts. Oder hat sie vorher einfach.noch nicht richtig Hunger? Ist so komisch, denn sonst hat Sie um 10 immer super getrunken und danach 2-3 Std am Stück geschlafen. Hat sich da vielleicht einfach ihr Rythmus geändert? Vielen Dank im Voraus für Ihren Rat! Lag LeLa
Liebe LeLa, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade so viel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
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