bulldogge
Hallo! Leider nimmt meine Kleine zu wenig/langsam zu. Sie ist nun 4 Wochen, 50cm und wiegt nun 3010gr.(geb.gewicht 2800gr.) Sie soll ca.6x80gr/tgl.trinken. Einmal war es aber gerade mal 30gr.! Habe jetzt eine Babywaage geholt. Werde auch von meiner Hebi betreut. Sie sagt, die Kleine nimmt zu wenig zu und d.jetzt etwas gemacht werden muss. Milch abpumpen und mit der medela Calma füttern. Warum nimmt sie so langsam zu? Die Brust fühlt sich immer leer nach dem Stillen an. Wird sie nicht satt? Manchmal läuft die Milch aus d.unteren Nasenloch raus.Liegt es dadran? Wenn sie ein Bäuerchen macht, kommt manchmal die Milch wieder raus.Ist das so beim Bäuerchen? (Blöde Frage) oder nur ein Rülpser? Haben Sie noch Tipps? Zufüttern wollte ich noch nicht. Oft nuckelt sie dann nur, oder schläft ein.Biete ihr immer beide Seiten an, die sie auch leer trinkt. 2.Frage: Habe gestern Abend ein Glas Rotwein getrunken.Mein Kinderarzt hat gesagt, in maßen dürfte man das!? Was heißt in maßen? Wie lange sollte ich danach dann nicht stillen? können sie mit bitte in etwa eine Zeitangabe nennen? 3 Std.? Ich bin 154cm groß und wiege 50 kg. Habe hier im Forum schon den Text mit der Berechnung gelesen!? versteh ich aber nicht so ganz!!! Sorry! Vielen Dank!
Kristina Wrede
Liebe bulldogge, wie tief war denn ihr niedrigstes Gewicht? Von diesem Wert nämlich muss man ausgehen, wenn man die Gewichtsentwicklung korrekt beurteilen will. Wie viel deine Maus pro Mahlzeit trinkt ist völlig egal, denn es kommt nur auf die Gesamtmenge an. KEINESFALLS ist es so, dass ein Baby exakt 6 Mahlzeiten haben sollte á 80 ml. Im Gegenteil: Es sollte nach Bedarf gestillt werden, und im Regelfall ist das bei einem so jungen Menschenkind 10-12 Mal in 24 Stunden!! Und wenn es dabei dann jeweils auch "nur" 40 oder 50 ml zu sich nimmt (eine "normale" Menge), dann wird es insgesamt genug Milch erhalten haben. Fütterung nach Plan geht beim Stillen (fast) immer schief, darum ist das keine gute Vorgabe, die du da bekommen hast! Die Gesamttrinkmenge eines Babys kannst du nun aber schlecht mit einer Babywaage bestimmen! Darum würde ich dich bitten, bevor du nun abpumpst und Flasche gibst, noch einen Tag zu warten und die Windelprobe zu machen: Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhältst du Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag Schreib uns bitte morgen, was bei euch herausgekommen ist! Und wende heute und morgen bitte auch mal die Technik der Brustkompression an (ich beschreibe sie dir am Ende). Dadurch kann mehr Milch fließen beim Stillen, und deine Milchbildung wird ganz natürlich angeregt. Sollte sich bei der Windelprobe heraussstellen, dass deine Kleine wirklich nicht genug Milch aufnimmt, dann solltest du auf jeden Fall eine Stillberaterin in deiner Nähe ausfindig machen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre denn der erste Schritt, festzustellen ob es WIRKLICH notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten, deine Milchmenge zu erhöhen, oder ob zunächst noch abgewartet werden kann und du deine Milchproduktion ankurbeln kannst. Aber vielleicht ist das gar nicht nötig, wenn du jetzt häufiger stillst! Melde dich dazu bitte auf jeden Fall, wenn du die Windelprobe morgen abgeschlossen hast, ok? (Neues Posting dann, bitte.) 2. Der Rotwein: In Maßen heißt, ein kleines Glas hin und wieder (also nicht täglich) ist ok, aber je weniger und je seltener, desto besser ist es. Zum Thema Alkohol in der Stillzeit gilt folgendes: Das Komitee für Medikamente der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte betrachtet Alkoholgenuss in der Stillzeit als vertretbar, obwohl beim Konsum großer Alkoholmengen Nebenwirkungen beobachtet wurden. Es konnten keine Schädigungen durch gelegentliches Trinken oder regelmäßiges Trinken geringer Alkoholmengen (ein Glas oder weniger täglich) festgestellt werden. Alkohol geht unbehindert in die Muttermilch über. Man hat herausgefunden, dass die Konzentrationsspitze in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken bzw. 60 bis 90 Minuten nach dem Genuss von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht wird (Lawton 1985). Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 kg dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird (Schulte 1995). Allerdings dauert es umso länger, den Alkohol abzubauen, je mehr davon aufgenommen wurde. Bei einer Frau von 55 kg dauert es bis zu 13 Stunden, bis ein Glas eines hochprozentigen Getränks abgebaut wird. Die Auswirkungen von Alkohol auf ein gestilltes Baby stehen in direktem Zusammenhang zu der von der Mutter konsumierten Menge. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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