Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, auch wir machen uns leider etwas Sorgen um die Gewichtszunahme von Jeanne. Sie ist jetzt 12 Wochen alt und wiegt morgens vor dem Stillen -ohne Windel- knapp 3.800 g (Geburtsgewicht war 2.710 g, niedrigstes Gewicht ca. 2.500 g.) Wir haben jetzt mal wieder mit einer Trinkkontrolle begonnen, dabei kommt heraus, dass sie etwa 580-680 g täglich trinkt. Allein morgens gegen 6.00 Uhr 200-250 g, der Rest verteilt sich auf vier weitere Mahlzeiten pro Tag (die letzte um ca. 22.00 Uhr) Jeanne wird übrigens ausschließlich gestillt. Ich denke, ausreichend nasse Windeln hat sie und sie wirkt auch munter. Lediglich die Hautfarbe ist nicht so toll, denn Jeanne ist sehr blass. Trotz ununterbrochener Gabe von Eisentropfen (Ferro Sanol, 6 Tropfen täglich) ist der Hb-Wert noch immer zu niedrig. Nun bin ich etwas abgeschweift... Ob die Trinkmenge wohl ausreichend ist und die Zunahme noch im "grünen Bereich"? Vielen Dank schon mal im Voraus, Maike. P.S.: Ich finde es super, dass Sie Sich immer so viel Mühe mit den Antworten geben und so ausführlich schreiben!!!
? Liebe Maike, danke für das Lob. Leider muss ich Ihnen sagen, dass die Gewichtszunahme Ihrer kleinen Jeanne in der Tat grenzwertig ist. Sie hat nur wenig mehr als 110 g pro Woche im Durchschnitt zugenommen und liegt damit an der untersten Grenze dessen, was ein Baby in diesem Alter zunehmen sollte. Die Trinkmenge für ein Kind in Jeannes Alter sollte etwa ein Sechstel bis ein Fünftel des Körpergewichtes ausmachen. Das wären beim derzeitigen Gewicht zwischen 633 und 760 g pro Tag und auch da ist Ihr Baby eher im unteren Bereich. Ein Eisenmangel kann die Kinder appetitlos machen und auch schlapp, doch es ist selten, dass ein Baby in diesem Alter überhaupt einen Eisenmangel hat. Ist Jeanne zu früh geboren? Ich möchte Ihnen dringend raten, sich mit einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung zu setzen, die sich anschauen kann, wie Jeanne an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Außerdem ist es sinnvoll, wenn Sie Jeanne in der nächsten Zeit deutlich öfter anlegen. Sechs Stillzeiten innerhalb von 24 Stunden sind sehr wenig für ein so junges Baby und wenn die Gewichtszunahme dann so grenzwertig ist, sollte wirklich häufiger angelegt werden und das Baby auch geweckt werden, um es häufiger zu stillen. Der Schlaf eines so langsam zunehmenden Babys ist nicht heilig. Gerade wenn ein Kind zu den Babys gehört, die sich nicht so sehr von sich aus melden, dann muss die Mutter die Initiative ergreifen. Diese oft ruhigen, braven Kinder sind häufig die Kinder, bei denen die Gewichtszunahme sehr schleppend verläuft und zwar deshalb, weil diese Kinder ihre Bedürfnisse nicht nachdrücklich genug äußern bzw. sogar statt ihren Hunger zu äußern vor dem unangenehmen Gefühl „Hunger" in den Schlaf flüchten. Versuchen Sie in den nächsten Tagen Ihr Baby häufig anzulegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und falls Ihr Baby einen Schnuller bekommt, reduzieren Sie zumindest vorübergehend den Einsatz des Schnullers. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Babys, ohne dass er dabei Nahrung erhält. Das ist in dieser Situation nicht günstig- Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen, Nase und Kinn berühren die Brust. Nicht selten liegt eine mangelhafte Gewichtszunahme an einer ungünstigen Anlegetechnik oder falschem Saugen. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Die Theorie „Viel Trinken = Viel Milch" ist ebenfalls so nicht haltbar. Im Gegenteil: Trinkt eine Frau über Ihren Durst hinaus, führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinken Sie zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nach. In vielen Fällen hat es sich bewährt, wenn die Mutter sich für ein paar Tage mit dem Baby ins Bett legt und sich nur um die Versorgung des Babys kümmert. Vielleicht kann Ihnen ja Ihr Partner oder eine andere Person den Haushalt abnehmen. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Habe mich vertan:... der Rest verteilt sich auf FÜNF Mahlzeiten.
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