Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkmenge - zu wenig Mumi

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Trinkmenge - zu wenig Mumi

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Liebe Frau Welter, da ich zu wenig Mumi habe, gebe ich meiner Tochter nun 2 x 150ml Aptamil HA1 dazu. Seitdem ist sie endlich glücklich, zufrieden und auch satt!!! Sie hat an der Brust geweint und hatte ja immer ununterbrochen Hunger. Nun gebe ich ihr die Flasche natürlich erst nach dem Stillen, denn hauptsächlich soll sie ja gestillt werden. Sie trinkt die 150 ml aus!!! Woher weiß ich denn, wieviel sie schon aus der Brust bekam? Würde sie die Flasche in jedem Fall austrinken oder hört sie von allein auf, wenn sie wirklich satt ist? Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort! LG Colly & Lara (5 Wochen alt)


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Liebe Colly, warum meinen Sie, dass Ihr Baby zu wenig Milch bekam? Hat Ihr Baby zu wenig zugenommen, bevor Sie zugefüttert haben? So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen und häufige Stillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ein fünf Wochen altes Kind ist auch im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann, damit Sie Ihr Baby wieder voll stillen können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Auch ich stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi


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