Liebe Biggi,
Ich habe ein 1,5 Jahre altes Flaschenkind (Mia) und ein 3 Monate altes Stillkind (Felix). Mia hat 6 Monate nur nachts gestillt und bekam am Tage die Flasche. Sie ließ sich nur nachts stillen. Ich pumpte ihr kürzlich Milch ab, weil sie krank war. Sie trinkt die Milch sehr gerne und ist eifersüchtig, wenn Felix stillt. Sie scheint allerdings nicht zu verstehen, wie Felix die Milch aus Mamas Brust bekommt. Ich frage mich, ob sie das Stillen in ihrem Alter noch erlernen könnte und ob ihre Eifersucht nachlassen würde, wenn sie "das Gleiche" dürfte wie Felix.
von
Still_mama
am 30.01.2024, 21:09
Antwort auf:
Tandemstillen noch möglich?
Liebe Still_mama!
In diesem Alter ist es eher unwahrscheinlich, dass Mia noch lernt korrekt und effektiv zu trinken, aber du kannst durchaus auch ohne Stillen Nähe geben.
Wie wäre es, wenn du während dem Stillen ein Bilderbuch mit dem größeren Kind anschaust? Oder es einfach an der Brust kuscheln lässt?
Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt:
o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass Deine Maus sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby.
o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden).
o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen.
Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.Ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern.
Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen.
Nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar, Ihr braucht nur Zeit dazu!
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.01.2024