Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stündliches Trinken und Blähungen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stündliches Trinken und Blähungen

Sara Jenn

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 14 Wochen alt. Er schläft meist an meiner Brust oder manchmal in der Trage ein. Seit einem Monat ist es so, dass er alle 40 Minuten nachts wach wird und jedes Mal pupsen muss. Zur Beruhigung will er dann trinken. Mal abgesehen davon, dass ich wirklich fast gar nicht mehr schlafe, denke ich auch, dass auch das hastige Trinken ja immer mehr Luft ins Bäuchlein bringt und er dann ja wieder pupsen muss-also ein Teufelskreis. Manchmal stören ihn die Blähungen aber auch so, dass er weint oder erstmal gar nicht mehr einschlafen kann. Mittlerweile spielt sich das gleiche Spiel auch bei den Tagschläfchen ab. Zudem bereitet es mir/meinem Mann große Probleme, dass er überhaupt nur mit Trinken einschläft. Ich würde ihm gern anders beim einschlafen helfen, so dass auch mein Mann mal übernehmen kann (auch nachts). Ich will auf jeden Fall weiter stillen nur wäre es schön wenn er nicht nur so einschlafen würde. Mittlerweile weint er auch jedes Mal vorm schlafen (Tags und nachts) sobald ich ihn zum schlafen hinlege. Kannst du mir weiterhelfen? Liebe Grüße und vielen Dank im Vorhinein


Biggi Welter

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Liebe Sara Jenn, keine Angst, es liegt nicht an den kurzen Abständen, dass Dein Kind Koliken hat. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Da ich nun weder Dich noch Dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Dir nur dringend ans Herz legen, Dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Dein Kind an der Brust trinkt und Dir dann gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst, damit Dein Baby weniger Luft schluckt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du kannst auch versuchen Deinem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend), durch massieren des Bauches und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Probiere es mal aus. Trinkst Du viel Milchbildungstee? Wenn ja, dann lass diesen mal vorsichtshalber weg, denn gerade darauf reagieren manche Babys mit massiven Blähungen, gerade auch, wenn die Mutter mehrere Tassen trinkt. Auch ist es völlig normal, dass das Baby im Moment noch sehr auf die Mutter fixiert ist. Es ist sogar wichtig, dass ein Kind zunächst eine feste und verlässliche Bindung zu einer Person aufbaut (und diese Person ist bei einem gestillten Kind naturgemäß fast immer die Mutter). Aufbauend auf dieser Erfahrung kann das Kind dann später seinen Horizont erweitern und Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Doch das "Fundament" der engen Beziehung zur ersten Bezugsperson sollte fest sein und so zum Fundament der Beziehungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit überhaupt zu werden. Hab noch etwas Geduld, es wird bald besser! Herzlichen Gruß Biggi


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