Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stündliches Stillen Nachts (3Monate alt)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stündliches Stillen Nachts (3Monate alt)

Anne Hubert

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Guten Morgen. Ich hatte eine Hausgeburt und bisher läuft an sich alles sehr normal und gut. Unser Mädchen ist drei Monate alt. Bisher habe ich sie immer 1-2 mal nachts gestillt, im Liegen. In den letzen paar Wochen hatte ich sie abends in ihrem Bett einschlafen lassen und nachts zum ersten Stillen erst zu mir geholt, dabei leicht gepuckt (im Wombibag), da sie immer so fürchterlich mit ihren Armen rum wedelte und es sie immer wieder beim (ein)schlafen störte. Nun will sie seit ca. 1 Woche nicht mehr den Wombibag, es ist so schlimm, dass ich mich meistens nach 1 Stunde Schaukeln und Singen doch gegen den Wombibag entscheide. Ich hole sie dann auch zu mir ins Bett und stille, das klappt dann. Mein Hauptproblem ist aber vor allem dass mein Kind auch ca. seit 1ner Woche fast stündlich nachts Milch verlangt. Es ist so nervenaufreibend für mich. Sie trinkt dann tatsächlich meistens auch gute 5 Minuten. womit könnte es zusammenhängen? sie hat natürlich einen enormen Entwicklungsschub gerade. Entdeckt so langsam ihre Hände mit den Augen, schleckt sie sehr viel ab. Hebt das Köpfchen schon etwas länger und wird grade so gut darin, und sicher noch viele Dinge die wir gar nicht sehen. Es ist die 3-Monats Marke, jetzt gehts los mit vielen Entdeckungen, vielleicht braucht sie dann einfach nachts mehr frage ich mich ... hm.. aber warum nicht tagsüber mehr? Warum nur nachts? auch wenn's erst seit einer Woche das Problem gibt ich bin schon bisschen verzweifelt, weil die Nächte auf einmal so anstrengend werden, dass ich schon so langsam Angst vor der nächsten Nacht kriege.   Liebe Grüße, Anne 


Biggi Welter

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Liebe Anne,   als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit drei oder sechs Monaten.   Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich.   Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!     Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!   Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.     Du kannst natürlich trotzdem versuchen, die Situation etwas zu verändern. Hast du es mal mit dem "Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...   Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.   Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-)     Probiere es mal aus!   Und kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Ich möchte dir das Buch wärmstens empfehlen.   Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet, haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.     Herzlichen Gruß Biggi 


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