Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillrhythmus

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillrhythmus

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Hallo Biggi, meine kleine Heléne wird morgen drei Wochen alt, ich stille sie voll. Tagsüber hat sie einen Trinkrhythmus von ca. 3h, doch ab etwa 17 Uhr bis 21 Uhr will sie oft im Stundenrhythmus an die Brust. Und seit heute auch schon am Morgen aller zwei Stunden. Woran kann es liegen, dass sie so häufig trinken will? Geht das mit meinen Brüsten ok, die ja nachts nur aller 3,4 Stunden "gefordert" werden? Wir versuchen natürlich vorher, sie zu beruhigen, auf den Arm zu nehmen, Windeln zu wechseln etc., aber alles was sie will, ist "andocken" und etwas MuMi. Dazu ist zu sagen, dass sie sehr kräftig ist (bei Geburt 4350 gr/ 52 cm) und schon immer energisch und nur kurze Zeit getrunken hat. Meistens "dockt" sie sich dann selber "ab". Wenn ich sie abends so häufig anlege, trinkt sie auch tatsächlich ein paar Züge, fängt aber dann auch an zu Nuckeln. Sollte ich über Beruhigungssauger nachdenken, um meine Brüste etwas zu schonen? (Finde ich eigentlich nicht so toll...) Vielen Dank für deine Antwort! LG, Corona & Heléne *15.02.2002


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? Liebe Kati, ist dein Baby von selbst auf einen Stillabstand von vier Stunden gekommen oder versuchst Du durch Hinauszögern der Stillzeiten diesen Abstand einzuhalten? Es kommt zwar gelegentlich vor, dass ein Baby in diesem Alter so lange Stillabstände hat, aber es ist eher ungewöhnlich. In jedem Fall sind die Abstände im Moment zu lange für deine Brust, die entsprechend reagiert. Auch wenn es für dich unangenehm ist, so ist es besser, die Milch läuft aus, als dass sie sich staut. Ohnehin habe ich den Verdacht, dass Du Probleme mit Stauungen hast und die Brust daher berührungsempfindlich ist. Um einem Milchstau vorzubeugen ist die allererste Maßnahme, sich so wenig Stress wie möglich anzutun. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass nicht plötzlich Stillzeiten ausfallen und bei den ersten Anzeichen (Spannen, Verhärtungen) sollte sofort gehandelt werden. Besonders anfällige Frauen für Stauungen tasten oftmals die Brust nach jedem Stillen oder jeden Abend ab, um eventuelle Stauungen sofort zu entdecken und zu behandeln. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten von Fieber und Schüttelfrost oder grippeähnlichen Symptomen ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Und nochmals: Wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. LLLiebe Grüße Biggi


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