Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillproblem

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillproblem

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Hallo Biggi, ich bin am Ende meiner Nerven und Kräfte. Ich stille meinen Sohn, (genau 4 Monate) voll von Anfang an. Abends wird er einfach nicht satt, ich bin stundenlang Ihn am Stillen. Wirklich stundenlang.. Heut war es den ganzen Tag so, er schläft ein, lege ihn langsam hin und schon ist er wieder wach und weint, anders kann ich Ihn nicht beruhigen... Nachts, schläft er neben mir, die ganze nacht mit der brust im mund, so habe ich ihn daran gewöhnt, möchte er dass jetzt tagsüber auch?? ich kann tagsüber nichts mehr machen weder haushalt, noch kochen alles wird schwierig.. heute vor allem habe ich vor verzweifelung geweint... er will ständig an die brust.. hat er wachstumsschub ? wird er nicht satt? habe ich wenig milch? er ist bei 64 cm, 6910 g, also nicht unterernährt oder so... was soll ich tun??? nachts lege ich ihn ins bett weint er wieder, will unbedingt die brust, ist es bei allen stillenden müttern so?? wann schläft er denn endlich durch? bin so überfordert, weiss nicht was ich tun soll, abstillen möchte ich auf keinen Fall... Aber auch nicht 24h am tag stillen.. ich weiss auch nicht ob ich es vielleicht nicht unterscheiden kann ob er hunger hat oder nicht, aber ich beruhige ihn ja erst mal so schnuller, nimmt er nicht, also lege ich ihn an die brust an... Liebe Grüße Nuray


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Liebe Nuray, Du machst NICHTS falsch! Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind Hig Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit jetzt auch zu erwarten. Mit 4 Monaten ist ein Baby definitiv zu jung für jedes Entwöhnungsprogramm. Und genau in dieser Zeit werden viele Babys sehr unruhig, haben "schlechte Nächte" und ein sehr starkes Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit, das über das Saugen/Nuckeln an der Brust -einfach aufgrund der archaischen Instinkte des Menschen- am besten befriedigt werden kann. Die unruhigen Nächte und Tage sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Um das häufige Aufwachen zu verringern, kann dir vielleicht dieser "Trick" helfen: Wenn dein Kleiner an der Brust eingeschlafen ist, ziehst du deine Brustwarze sanft aus seinem Mund und drückst, wenn er wieder nach der BW sucht, ebenso sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Kids wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Und das gute daran: Es funktioniert auch, wenn die Kleinen im Schlaf wieder ans Nuckeln denken, wenn also der Mund ganz von allein wieder die Nuckelbewegungen macht und das Kind kurz darauf nach der Brust suchen würde. Einfach das Kinn sanft von unten stützen - die meisten Kinder schlafen dann weiter, ohne zu stillen. Lass ihn in der Nacht so nah wie möglich bei dir schlafen, und schau, ob du schlafen kannst, während eine deiner Hände auf ihm ruht. Du kannst ihn im Halbschlaf, wenn er schon "Laut gibt" aber bevor er wach wird, sanft "schuckeln", und auch das hilft vielen Babys, leichter auch ohne Brust wieder tiefer zu schlafen. Ich hoffe, es geht dir bald besser! LLLiebe Grüße, Biggi


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hallo, wäre vielleicht tagsüber einen tragetuch was für dich? bei mir hat sehr gut geholfen, kleine hat da drin super lang geschlafen ganz zufrieden (sie spuren ja herz von mamma und die wärme und sicherheit von mamma) und du hast hände frei noch haushalt oder sonst noch sachen zu machen... nur so einen tipp... grüsse presanella


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Hallo wollte Dir nur einfach mal erzählen, daß es bei uns genauso ist und auch immer denke, daß nur mein Baby so ist. Von außen kommen nur doofe Sprüche, verwöhnt etc. Ich habe auch ein 24st. Baby. Mittlerweile das 3te. Aber das 1te, was gestillt wird. Er wird jetzt fast 7 Monate und so langsam wird es besser. Ganz allmählich bekommen wir so etwas wie einen Rhytmus und auch mal etwas längere Abstände nachts. Simon schläft nachts auch mit Brust im Mund *gg* und ich kann morgens nicht mal so genau sagen, wie oft und wie lange er nachts stillt. Auf jeden Fall häufig. Zudem steckt Dein Baby mittem im Schub. Bei uns ging dieser Schub genau in den 6 Monatsschub über. Der war nochmal heftig, zudem mein Baby ziemlich krank, mit Brustverweigerung etc. Aber seitdem wird es etwas besser. Beikost findet er immer noch nicht so pralle, aber ich habe jetzt nach 3 Wochen fast die Mittagsmahlzeit ersetzt, somit ist das auch etwas befreiender. Nur wie mein Haushalt aussieht, darf keiner sehen und ich komme manche Tage echt ins Routieren, da ich noch 2 weitere Kinder habe, die auch Nähe und Aufmerksamkeit brauchen. WEnn Du magst, schreib mir vielleicht ne pn und wir können uns ein bißchen austauschen LG und halte durch Diana


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