Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

stillproblem

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: stillproblem

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meist nach 5 minuten stillen fängt mein sohn an, sich voll zu krümmen und durchzustrecken. dabei lässt er aber die brust im mund, er zieht daran nach allen seiten und dies ist sehr schmerzhaft. er ist nun 5 wochen alt und diese angewohnheit hat er seit etwa 1 woche. ist er nach 5 min schon fertig? ist die milch nicht genug oder an was kann es liegen? wenn ich ihn weg nehme, dann schreit er wie am spieß. danke im voraus für ihre antwort.


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Liebe Bea01, Ihr Kind ist ein noch recht junges Baby und das Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Sie können sich und dem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Es zahlt sich durchaus langfristig aus, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen, denn Ihr Kind wird später dafür umso ausgeglichener sein. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei bis vier Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Sie schreiben, dass Ihr Baby an der Brust zappelt und weint, das könnte auf ein Saugproblem hindeuten, könnte darauf hinweisen, dass Sie einen besonders starken Milchspendereflex haben und Ihr Baby mit der plötzlich herausschießenden Milch nicht klarkommt, könnte aber auch auf eine Soorinfektion hinweisen. Auch könnte es sein, dass es einen Zusammenhang mit dem Verwenden von Schnullern oder Flaschen gibt. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt vie gezieltere Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Herzlichen Gruß, Kristina


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