Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillmüde

Frage: Stillmüde

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Liebe Biggi! Ich stille meine Tochter seit 2 1/2 Monaten voll und sie wächst und gedeiht prächtig. Mit dem Stillen hats bis jetzt immer wunderbar geklappt, nur seit neuestem möchte meine Tochter nicht mehr dabei liegen, dh sie möchte überhaupt nicht mehr liegen. Am liebsten sitzt sie auf meinem oder jemand anderes Schos , obwohl das sicher total schlecht für die Wirbelsäule ist, aber sobald man sie hinlegt beginnt sie wie am Spieß zu brüllen und hört einfach nicht mehr auf. Ich trixe sie dann manchmal aus und stecke ihr den Schnuller in den Mund wenn sie am Stillkissen liegt und weint. Ich glaube nicht, daß ich einen zu starken Milchspendereflex habe, weil sie sich ja schon weigert richtig anzusaugen. Auch bündeln hat nicht wirklich funktioniert. Ich bin schon am Ende mit den Nerven - hast du vielleicht noch einen Tipp???


Biggi Welter

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Liebe Elisabeth, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohren schmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Du schreibst, dass dein Baby nicht mehr richtig ansaugt und dann einen Schnuller benutzt. Eine weitere Möglichkeit wäre es, dass dein Baby saugverwirrt ist. Bekommt dein Baby manchmal die Flasche (mit Wasser, Tee oder künstlicher Säuglingsnahrung) oder oft einen Schnuller? Der Flaschensauger (oder der Schnuller) kann die Ursache dafür sein, dass deine Tochter sich an der Brust so irritiert benimmt. Das Trinken an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Trinken an der Brust und viele Babys kommen mit diesem Wechsel der Trinktechniken nicht zurecht und reagieren mit einer „Saugverwirrung“, die sich in einem Verhalten wie es deine Tochter zeigt äußern kann. Versuche alle künstlichen Sauger (Flasche, Schnuller) wegzulassen. Alles Saugen deines Kindes sollte an deiner Brust stattfinden. Ich würde mich freuen, wenn Du mir schreibst, ob die Tipps geholfen haben. LLLiebe Grüße Biggi


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