Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillkrise

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillkrise

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi Welter, ich glaube ich momentan in einer kleinen Stillkrise. Meine Tochter Caroline ist jetzt 15 Wochen alt. Seit etwas mehr ale einer Woche ist es mit dem Stillen sehr schwierig geworden. Anfangs fing sie noch ganz normal an zu trinken, aber brüllte dann plötzlich an der Brust los, hat aber mit dem Mund immer wieder die Brustwarze gesucht, um kurze Zeit danach wieder anzufangen zu brüllen. Dann habe ich ihr die andere Seite gegeben, wo sie auch getrunken hat und dann war es gut. Nach ein paar Tagen fing sie aber dann auch nach der zweiten Seite an zu schreien bzw. spätestens wenn ich sie zum Bäuerchen hochgenommen habe. Inzwischen ist es sehr schwierig sie überhaupt an die Brust zu kriegen. Ich habe auch das Gefühl nicht mehr besonders viel Milch zu haben und der Milchspendereflex wird noch langsam ausgelöst. Sie trinkt pro Seite höchstems zwei Minuten. Dazu kommt, dass sie derzeit nur einmal in der Woche Stuhlgang hat und infolgedessen (zumindestens laut Kinderärztin) Blähungen. Sie hat mir Lefax verschrieben, was aber nicht sonderlich hilft. Vorher hat sie auch Nachts ganz gut geschlafen, aber inzwischen ist sie fast jede Stunde wach. Manchmal hilft dann der Schnuller und sie schläft gleich wieder ein, aber zweimal in der Nacht muss ich sie doch stillen. Aus diesem Grund habe ich iht jetzt schon zweimal nach der Abendmahlzeit die Flasche gegeben und promt schlief sie auch wieder 9 Stunden. Nun möchte ich das mit der Flasche aber nicht unbedingt und hätte gern einen Rat wie ich anders damit klarkommen kann, weil ich Angst habe, dass es so noch viel schwieriger wird mit dem Stillen. Wie kann ich die Milchmenge erhöhen? Habe schon literweise Stilltee getrunken und auch versucht Caroline tagsüber öfter anzulegen. Das hat aber bloß mit Gebrüll geendet, weil natürlich kaum Milch da war. Meine Kinderärztin hat mir auch eine Milchpumpe verschrieben, aber da kriege ich nur ein paar Tropfen aus der Brust. Eine andere Sache ist, dass ich nicht weiß, ob Caroline die Brust wirklich leer trinkt. Freunde von mir, aber von einem Ziehen in der Brust gesprochen, wie eine Sogwirkung, das habe ich allerdings noch nie gespürt. Über eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar. Katrin


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, ich fürchte, dass die Stillkrise letztlich ein Problem von nicht ganz realistischen Erwartungen an das Zusammenleben mit einem Baby ist. Es ist absolut normal, dass ein Baby in diesem Alter nachts aufwacht - übrigens auch, wenn es nicht gestillt wird. Zu erwarten, dass ein Baby oder Kleinkind nachts durchschläft - wobei die offizielle Definition von durchschlafen eine ununterbrochene Schlafphase von sechs Stunden bedeutet - ist schlicht unrealistisch. Die Frage ist auch, warum die Milchmenge erhöht werden soll. Gedeiht das Kind nicht? Dann ist in der Tat ein Grund für eine Beobachtung des Stillmanagements und Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gegeben. Doch wenn es „nur" darum geht, dass das Kind nachts aufwacht und unruhig ist, dann bedeutet dies nicht, dass die Milchmenge nicht ausreicht. Leider wurdest Du auch nicht unbedingt mit korrekten Informationen versorgt, was die Mechanismen des Stillens betrifft. So ist es absolut unmöglich die Brust einer stillenden Frau „leer" zu trinken, denn die meiste Milch wird beim Stillen gebildet. Du kannst die Brust ebensowenig leer trinken oder pumpen, wie Du deinen Mund trocken spucken kannst. Es ist auch nicht sinnvoll, literweise Milchbildungstee zu trinken. Seine Wirksamkeit konnte nie wissenschaftlich belegt werden, aber seine Nebenwirkungen, vor allem wenn er in größeren Mengen getrunken wird, sind bekannt. Nicht wenige Babys reagieren mit Bauchproblemen, wenn die Mutter solche Teemischungen trinkt und deshalb sollten, wenn überhaupt, maximal eine bis drei Tassen Milchbildungstee pro Tag getrunken werden. Es kann gut sein, dass die Blähungen deiner Tochter mit dem Milchbildungstee zusammenhängen und auch der Gebrauch von Schnuller und anderen künstlichen Saugern kann sich negativ auf das Trinkverhalten auswirken, so dass dadurch Stillprobleme entstehen. Das Beste ist jetzt wirklich, dass Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest, die sich anschauen kann, wie sich dein Kind an der Brust verhält und dir dann gezielte Tipps geben kann, wie Du aus der Stillkrise herauskommen kannst. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, dazu brauche ich lediglich deinen Wohnort mit Postleitzahl. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Biggi Welter, vielen Dank für die schnelle Antwort. Das Problem ist aber nicht unbedingt das Durchschlafen in der Nacht, sondern dass ich das Gefühl habe, Caroline ist nach der Mahlzeit nicht richtig zufrieden. Die Kinderärztin meint ihr Gewicht sei noch in Mormbereich aber sie hat in den letzten vier Wochen gerade mal 340 g zugenommen und wiegt jetzt 5,5 kg. Das Ausgangsgewicht waren 3670 g. Mein Wohnort ist übrigens Magdeburg, PLZ: 39128 Vielen Dank Katrin


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, auch Unzufriedenheit ist nicht automatisch gleichbedeutend mit Hunger, das muss wirklich gut abgeklärt werden. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Inga Bruhnke Tel.: 039292-66318. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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