Brigitte78
Hallo, ich hätte da mal ein paar Fragen... Meine Tochter Magdalena wird morgen 16 Wochen alt und ich stille nach wie vor voll. Allerdings habe ich momentan so das Gefühl, dass meine Milch nicht mehr reicht. Wenn Magdalena anfängt, an einer Brust zu trinken, dann dauert es oft ewig (gefühlt), bis die Milch fließt, manchmal bis zu einer Minute (ich hab mal auf die Uhr geschaut). Sie wird dann ganz wütend und verzweifelt, weil die Milch nicht kommt und ich kann sie manchmal nur noch ganz schwer beruhigen, damit sie geduldig weitersaugt, bis der Milchfluss einsetzt. Ist das normal oder ist das evtl. ein Hinweis auf die fehlende Milchmenge? Dann müsste ich ja praktisch zufüttern, was ich eigentlich überhaupt nicht möchte. Ach ja, ich stille ca. alle 2 Stunden nur eine Brust für ca. 5 Minuten. Dann noch eine Frage zum schlafen. Magdalena braucht offensichtlich sehr wenig Schlaf... Das wäre ja nicht das Problem, jedoch geht sie mittlerweile "abends" bzw. nachts kaum mehr vor Mitternacht ins Bett. Sie ist einfach nicht müde bzw. gestern hat sie um 21.30 Uhr eingeschlafen und war 45 Minuten später wieder wach und durch nichts mehr zu beruhigen bzw. zum einschlafen zu bringen. Wir sind dann letztlich um 2 Uhr morgens ins Bett gekommen. Und diesen Ablauf haben wir mittlerweile seit Wochen. Oft schläft sie so zwischen 20 und 22 Uhr ein und wir freuen uns, sie im Bett zu haben. Jedoch wacht sie knapp eine Stunde später wieder auf und dann dauert es meistens so 3 - 4 Stunden, bis sie dann wirklich schläft. Kann man da irgendwas machen bzw. wie? Sie ist jetzt 3 1/2 Monate, ich will sie ungern schreien lassen zum einschlafen. Zumal sie offensichtlich kein Wunderkind ist wie das von so vielen anderen Eltern, das man einfach mit Schnuller hinlegen kann (den mag sie nämlich nicht) und die dann von alleine einschläft. Sie schläft nur ein durch stillen oder rumtragen. D.h., wenn sie da abends nach 45 Minuten aufwacht, kann ich sie nicht mit Worten beruhigen, sondern nehme sie eben aus dem Bett, weil sie ja sowieso putzmunter ist... Schön langsam zehrt die wenige Nachtruhe (sie schläft dann auch nur ca. 7 Stunden und nicht durch) ein bisschen an meinen Nerven, weil ich es nicht gewohnt bin, so wahnsinnig spät ins Bett zu kommen. Und ich hab das Gefühl, es wird von Woche zu Woche später. Wir wären ja schon froh, wenn sie vor Mitternacht ins Bett gehen würde. Ach ja - und so viel schläft sie tagsüber auch nicht, maximal 4 Stunden (auf mehrere Schläfchen verteilt), also insgesamt ca. 12 Stunden... Vielleicht haben Sie einen Rat, wie wir sie wieder früher zum Schlafen bringen könnten. Ich wäre um jeden Vorschlag dankbar... Und noch eine kurze Frage: kann Kopfgneis bzw. Milchschorf (wo liegt da der Unterschied???) Haarausfall hervorrufen? Kommt mir nämlich bei unserer Maus so vor... Lieben Dank schon mal im Voraus für Ihre Hilfe. Viele Grüße Brigitte
Liebe Brigitte, Deine Milch ist nicht plötzlich weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deinem Sohn ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. Es ist nicht schlimm, und schon gar nicht ein "Versagen" deinerseits, wenn deine Tochter nicht alleine ein- und durchschlafen mag. Ganz im Gegenteil: DIESES Verhalten ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Du brauchst sie nicht hinzuhalten, denn Stillen nach Bedarf ist auch jetzt nicht verkehrt, und schon gar nicht schädlich, im Gegenteil! Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen oder ein Buch wie "Jeder Elefant kann schlafen lernen" schreiben. :-) Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... und die Umwelt tut ihr möglichstes, um der Mutter ein schlechtes Gewissen einzureden. Das ist so unendlich schade! Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Es variiert von Kind zu Kind, wann es von seiner neurologischen Entwicklung her so weit ist, das überhaupt leisten zu können, darum können die einen es früher, die anderen später!! Es ist normal, dass die Haare erst einmal weniger werden, das liegt nicht am Milchschorf. Milchschorf ist die Bezeichnung für eine fettige, gelbbraune Schuppenschicht, die sich bei Säuglingen auf der Kopfhaut bilden kann. Diese Hautveränderung ist nur vorübergehend und völlig ungefährlich. Es heißt Milchschorf, weil es ähnlich aussieht wie übergekochte Milch auf einer Herdplatte. Seine Ursache ist unbekannt, meist ist er einfach eine vorübergehende Störung der Haut im Neugeborenen und frühen Säuglingsalter. Wahrscheinlich kann er auch durch die Veranlagung zu verschiedenen Hautkrankheiten (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis) ausgelöst werden, ist aber kein sicherer Hinweis auf eine allergische Veranlagung. Der Milchschorf entsteht durch eine Überproduktion der Talgdrüsen der behaarten Kopfhaut, allerdings dürften andere Faktoren z. B. eine Besiedlung mit bestimmten Mikroorganismen ebenfalls eine Rolle spielen. Mit einer "Milchallergie" hat der Milchschorf nichts zu tun und auch nichts mit deiner Ernährung. Der normale Milchschorf kann eingeölt werden und nachdem das Öl eingewirkt hat "ausgekämmt" werden. Allerdings ist es nicht gesagt, dass das langfristig etwas hilft, da er sich meist wieder neu bildet, was Du ja gerade selbst erlebt hast. Mit zunehmendem Alter verschwindet dieses Problem meist. LLLiebe Grüße, Biggi
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