Frage: Stillen und Medikamente

Hallo, ich habe nach der Geburt meines Sohnes vor 6 Wochen leider eine sehr sehr schlimme Wochenbettdepression mit Panikattacken und Angststörung bekommen, und mußte deshalb nach wenigen Tagen abstillen, weil ich viele Medikamente nehmen mußte, die mit dem Stillen nicht zu vereinbaren waren :-( Nun geht es mir Gott sei Dank wieder sehr viel besser und ich nehme als Dauermedikation nur noch Citalopram in geringer Dosierung. Ich trage mich mit dem Gedanken, das Stillen wieder anzufangen, zumal ich auch immer noch Milch habe... Bei embryotox.de habe ich schon nachgesehen, dort steht, es sei vertretbar, aber ich bin mir sehr unsicher, weil es evtl.zu Schläfrigkeit beim Säugling führen könnte usw... Und wenn ich nun z.B. nur Abends stillen würde, mehrere Stunden nach der Medikamenteneinnahme? Wie ist ihre Meinung? Vielen Dank!

von bluemchen821 am 17.09.2013, 20:06



Antwort auf: Stillen und Medikamente

Liebe bluemchen821, Du kannst das auf alle Fälle probieren, das Problem wird eher sein, ob dein Kind die Brust noch akzeptieren wird. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wende dich am besten an eine Kollegin vor Ort, die sir zur Seite stehen kann! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 17.09.2013



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