Mitglied inaktiv
Hallo ! Ich soll hoffentlich in den nächsten Tagen Entbinden und da kam mir eine Frage auf! Ich möchte gerne voll stillen wenn alles klappt, kann ich dem Baby dann trotzdem Fencheltee oder so per Flasche zukommen lassen oder reicht es aus wenn ich z.b. entblähendes trinke und es über die Muttermilch weitergebe?
? Liebe Tapybaer, Die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen - oft stillen - uneingeschränkt stillen - keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Blähungen bei kleinen Babys entstehen zudem viel seltener als immer wieder angenommen durch die Ernährung der Mutter, sondern eher durch eine generelle Unreife des Verdauungstraktes oder aber auch durch nicht korrektes Anlegen und Saugen des Babys. Je besser ein Kind angelegt ist, um so weniger Luft schluckt das Baby und je weniger Luft das Kind schluckt, um so weniger muss auch wieder heraus. Aus diesem und vielen weiteren Gründen ist das korrekte Anlegen überaus wichtig und jede Frau sollte eine genaue Erklärung der verschiedenen Anlegepositionen erhalten und auch gezeigt und erklärt bekommen, woran sie erkennt, ob ihr Kind gut angelegt ist und richtig saugt. Deshalb ist es überaus empfehlenswert, sich bereits in der Schwangerschaft mit einer Stillberaterin in Verbindung zu setzen und sich über die Grundlagen des Stillens gut zu informieren. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Am besten ist es natürlich, erst gar nicht mit der Flasche anzufangen, gegen Blähungen nützt der Fencheltee beim Säugling sowieso nicht. Da sind Massagen und Wärmekissen effektiver (so meine Erfahrung). Voll Stillen heißt eigentlich auch, Stillen ohne alles andere... Solltest du ambulant entbinden, werden dir alle Kinderärzte spätestens dann empfehlen, deinem Kind viel Tee (Flüssigkeit) zu trinken zu geben, wenn es am zweiten Tag nach der Geburt erste Anzeichen einer Neugeborenen Gelbsucht hat. So war es bei mir auch, und ich wollte meinem Kind auch wirklich Tee geben, nur es wollte absolut nicht aus einem FLäschchen trinken....und hat trotzdem keinen Schaden genommen... Solltest du stationär entbinden, kann es sein (hängt natürlich vom Krankenhaus ab), dass dir die Kindreschwestern gleich zum Teefläschchen raten, um der Gelbsucht vorzubeugen, schlimmstenfalls kommen sie sogar mit einer Glukoselösung anmrschiert... (so geschehen bei meinem ersten Kind).
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