Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn (9 Monate) hat es sich in den letzten Wochen angewöhnt, nur beim Stillen einzuschlafen, sowohl tagsüber, als auch am Abend. Nachts möchte er derzeit auch sehr häufig an die Brust und schläft dann in der Regel auch sofort wieder ein. Ich wollte eigentlich das Stillen reduzieren, um wieder "empfangsbereit" zu sein, bringe es aber nichts übers Herz ihm die Brust wenn er sie offensichtlich braucht zu entziehen. Er bekommt gerade nach und nach Zähne, außerdem wird er immer mobiler und neugieriger, was alles sicher sehr aufregend ist, so dass er wahrscheinlich auf diese Weise Zuwendung sucht und braucht. Kann ich davon ausgehen, dass sich dieses Bedürfnis irgendwann von alleine reduziert und er auch anders einschlafen kann, oder muss ich ihm irgendwann beibringen ohne diese Einschlafhilfe auszukommen. Liebe Grüße Elisa
Liebe Elisa, seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Ein radikaler Brustentzug wäre für deinen Sohn sicher sehr schwierig und wie Du selbst schon sagst mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht kannst Du statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort. Das Buch habe ich bereits gelesen, da du es immer wieder empfiehlst. Es hat mich z. B. darin bestärkt, mein Kind mit in unser Bett zu nehmen und es auch nach dem 6. Monat nachts zu stillen. In meiner Umgebung sind viele (z.B. Mutter/Schwiegermutter) der Ansicht, dass ich mein Kind zu sehr verwöhne und dass es inzwischen auch schon längst durchschlafen müsste. Ich höre da einfach auf mein Gefühl und ich denke als Mutter sollte man darauf vertrauen. Wir hatten übrigens schon versucht, dass mein Mann den Kleinen ins Bett bringt. Der hat dann so lange geweint, bis die Mama ihn dann doch in den Schlaf gestillt hat. Vielleicht versuchen wir es nochmal. Wenn nicht der weitere Kinderwunsch bestünde und mir die Zeit davonlaufen würde (bin 39 Jahre), würde ich sicher warten, bis er sich von selbst abstillt. Aber ich denke ich kann ihm trotzdem noch einige Monate geben. Vielleicht hat sich seine Zustand dann stabilisiert und das Problem löst sich von alleine. Liebe Grüße und nochmals vielen Dank Elisa
Liebe Elisa, ich wünsche es dir von ganzem Herzen, dass es mit einer erneuten Schwangerschaft bald klappt- ob mit oder ohne Abstillen ;-). Viele Mütter werden auch während der Stillzeit schwanger! Ganz llliebe Grüße Biggi
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