Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen reduzieren

Frage: Stillen reduzieren

annegh

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Liebe Biggi, liebe Kristina, ich brauche mal eure Hilfe. Meine Tochtermaus ist nun 17 Monate und wird von mir immer noch gestillt. Nun wurde mir von ärztlicher Sicht geraten, WENIGER zu stillen, da die Kleine seit Beikostbeginn chron. und ganz schlimme Verstopfung hat (seit 11 Monaten mittlerweile, siehe http://www.rund-ums-baby.de/kinderarzt/Verstopfung_370670.htm ). Unsere Stillbeziehung sieht mom. wie folgt aus: Sie schläft seit Geburt an bei mir im Bett (bin AE). Und nimmt sich die Brust, wann sie möchte/es braucht. Sie trinkt grundsätzlich nachts und wacht auch heute noch teils stündlich auf und dockt an. Dann trinkt sie morgens ganz arg, bis ich langsam wach werde und mich aus dem Bett schälen kann. Mittags bekommt sie die Brust zum Einschlafen (sie wird grundsätzlich zum Einschlafen gestillt, schon immer). Und abends beim Zubettgehen ebenfalls. Dann verlangt sich aber auch nachmittags als kleine Zwischenmahlzeit/Kuschelbedürfnis die Brust. Wie ihr euch denken könnt, isst und trinkt sie daher fast gar nichts ... es ähnelt eher dem Erbsenzählen und Rummatschen als dem Essen. Es gibt auch nichts, was sie wirklich und unbedingt essen will. Das macht es für mich schwierig, ihr etwas stuhlgangförderndes unterzumischen, weil sie oft nur mal einen Finger ins Essen tunkt (obwohl sie sehrwohl mit Löffel und Gabel essen kann, wenn sie denn will und wirklich mal mag, was wirklich selten der Fall ist). Trinken tut sie i.d.R. nur ein paar Schlucke am Tag (Wasser fast gar nimmer, wenn geht nur Saftschorle, selten mal Kräutertee), fast nie mehr als max. ein Viertel eines Babytrinkhalmbechers. Es ist schwierig. Und das macht es notwendig, dass ich das Stillen reduziere - ihrem Darm zuliebe. Ich von mir aus möchte, dass sie sich irgendwann selbst abstillt ... aber reduzieren muss nun leider sein, damit die Stuhlentleerung nicht mehr zur Qual wird. Es ist wirklich schlimm damit :.(( So, und nun brauche ich von euch ein paar Ratschläge, wie ich das angehen kann. Nachts stelle ich mir schwierig vor; ich bin einfach zu müde und erschöpft, als da Heultiraden und Machtkämpfe auszustehen (Brustentwöhnung). Und morgens bekomme ich es oft gar nicht mit, weil ich selbst noch schlafe, wenn sie andockt. Einschlafen kann sie nicht allein (das habe ich schon ein paar Mal probiert, aber es war jedes Mal ein Desaster); und mittags schläft sie immer auf mir und an der Brust. Ich bin wirklich ratlos ... und freue mich über jeden Tipp, Ratschlag, Erfahrungsaustausch, den ihr mir anbieten könnt.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe annegh, Muttermilch wirkt abführend, deshalb wird die Verstopfung eher SCHLIMMER, wenn Du jetzt abstillst. Ich würde nicht weniger stillen, sondern nachforschen, warum dein Kind so wenig isst und warum es Verstopfung hat. Wurde der Eisenwert des Kindes kontrolliert? Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes oder schlecht gedeihendes Kind sein. Wichtig ist jetzt wirklich, dass die Ursache gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird. Gleichzeitig solltest Du versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Nicht nur Brei, denn sehr oft liegt das zögernde Essverhalten einfach daran, dass das Kind keinen Brei mag und/oder nicht gefüttert werden will. Es gibt Kinder gibt, die es geradezu hassen, wenn ihnen etwas in den Mund gesteckt wird und schon fast panisch darauf reagieren , wenn der Löffel kommt. Diese Kinder essen aber oft sehr gut, wenn man sie selbst essen lässt. Das gibt zwar am Anfang einiges Geschmiere, doch die Kinder lernen erstaunlich schnell selbstständig zu essen. Versuch es deshalb auch einmal mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Mit neun Monaten bietet sich auch Brot an. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Lass dich bitte nicht auf einen Kampf ein, denn den haben die Eltern sehr schnell verloren und ihr erreicht nur das Gegenteil dessen, war ihr wolltet. LLLiebe Grüße, Biggi


miamouse1

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stille weiter,das ist das Beste bei Verstopfung! Eigentlich sind Verstopfungen bei Stillkindern eher selten,Meine hatte damals als sie noch sehr jung war,5-7 Monate alt,keine Ahnung,ab und an mehrere Tage kein Stuhlgang,wurde voll gestillt.Arzt sagte auch,alles total normal bei gestillten Kindenr,kommt öfter vor. Versuch ihr immer wieder viel zu trinken anzubieten,Wasser natürlich am besten,trinkt auch immer wieder in ihrem Beisein oft,das sie sich das abguckt. Irgendwo habe ich den Tip mal gelesen,das man als Mutter Backpflaumen essen soll,das soll wohl helfen.Bauchmassagen,viel aufrecht tragen (Tragehilfe).Und mit em Essen ist normal und oft typisch für Stillkinder,das die oft spät erst richtig anfangen mit essen.(Buch: Mein Kind will nicht essen) Und statt Brei wirklich lieber Fingerfood,bzw,richtiges Essen,das gleiche wie ihr.Irgendwann essen alle KInder;-)


miamouse1

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Birne oder Birnemus hilft bei Verstopfung,vielleicht mag sie das.Banane und Weißmehlprodukte führen zu Verstopfung,zuviel Karotten auch.Dann einfach Birnenmus mituntermischen. Oder probiotische Joghurts sollen verdauungsfördernd wirken.Für Leinsamen ist sie wohl eher noch zu klein. Es gibt sicherlich noch homöopathische Mittel,aber da bin ich kein Experte.


annegh

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Ich danke euch! Sie bekommt seit einem halben Jahr nur das, was ich auch esse. Kein Brei etc. ... da ging sie nie wirklich ran. Sie isst nichts (Nudeln gehen meist, und Meis und Erbsen, das war's). Obst mag sie momentan gar nicht. Ich habe alles versucht, und alle tönen, sie muss mehr trinken, sie muss mehr trinken. Tja, soll ich intravenös mit Wasser versorgen? Sie stößt das Trinken immer weg, egal aus welchem Gefäß .. mal hier ein Schluck, mal da, mal mit Strohhalm, mal ohne. Aber eben insgesamt VIEL ZU WENIG. Ab dem Moment, wo ich damals Beikost eingeführt habe, ging die Verstopfung los. Vorher war alles super! Und das war im 8. Lebensmonat - heute ist sie 17 Monate alt und hatte seit dem keinen regelmäßig weichen Stuhlgang; nur hart und Schmerz und selten (1x pro Wo.). Wenig essen tut sie, weil sie genug Brust kriegt. Ich gebe sie ihr immer, wenn sie möchte, und dann ist sie satt. Morgens mag sie deswegen kein Frühstück (sie trinkt sich voll, bevor wir aufstehen). Generell gedeiht sie prächtig!! Sie schaut gut aus, fühlt sich gut, wiegt genug, ist groß genug - alles gut. Sie isst ja, wenn sie was isst, nur feste Kost. Das hat ja zur Verstopfung geführt. Breie habe ich in den ersten 10 Wochen gegeben und bin dann gleich umgestiegen. Und sie isst seit Monaten allein (ich muss sie nicht füttern). Als ich vor der Beikosteinführung ausschließlich gestillt habe, hatte sie guten, regelmäßigen, täglichen Stuhlgang. Und seitdem sie feste Kost bekommt, geht gar nichts mehr. Alles probiert; gequollene Leinsamen, getr. Aprikosen, Birnen(mus), Lactulose, Milchzucker, Joghurt, Globuli, Schüssler, Zäpfchen. Alles hilft nichts. Sie trinkt zuviel Muttermilch mit ihrem eineinhalb Jahren, und deswegen bekomme ich kaum was andere in sie hinein; einen Tag geht es, dann isst sie mal, dann aber wieder kaum ... und was sie heute mochte, lehnt sie morgen ab. Das ist ein Teufelskreis. Und ich kann sie doch nicht zwingen, zu trinken oder essen. Mittlerweile gebe ich ihr erst die Brust, wenn sie vorher was anderes trinkt - sie protestiert da ganz schön. Aber was soll ich machen?!


Jendriks_Mama

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Mag sie vielleicht trinken, wenn es nicht ihres ist? Das kenne ich von meiner Nichte. Die trank NUR aus Mamas Becher oder Tasse. Also goss sich Mama immer fleißig ein und tat völlig unverbindlich. Wie sieht es mit sehr wasserhaltigem Obst und Gemüse aus? Wassermelone? Gurke? Halte noch ein bisschen durch und decke ihren Bedarf übers stillen. Bald ist sie soweit, dass sie Argumentation besser versteht, dann kannst Du ihr alles ganz genau erklären.


annegh

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Dank auch dir. Aber: Nicht ich muss durchhalten, sondern der Darm meiner Tochter! Nicht das Essen ist das Problem, sondern die Verstopfung. Sie hat von allem irgendwann mal gegessen, auch Melone. Ein paar Tage, dann nicht mehr. Von mir trinkt sie genauso nur mal einen Schluck, einen! Sie kommt am Tag auf nicht mehr als höchstens 100ml, das ist ein Witz.


Jendriks_Mama

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Oh man... -.- Was, wenn du für einige Tage noch mal voll stillst und nix zu essen aktiv anbietest? Vllt spürt sie deinen inneren Druck und wird dadurch verunsichert. ..


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