Novembermädchen2016
Hallo. Am 22.11 bin ich Mama meiner kleinen Tochter geworden. Am 3.12 hatten wir unser Geburtsgewicht wieder erreicht und das trotz der unregelmäßigen Stillzeiten. Meine Tochter schläft bereits seit der Geburt sehr viel und wollte anfangs teilweise nur alle 6-8h gestillt werden. Dafür zog sich die Stillmahlzeit bis zu 1 1/2h. Selten das sie nach 3-4h gestillt werden wollte. Auch Weckversuche brachten nichts und da sie weder ikterisch war noch Trinkschwach erschien da sie stetig zu nahm haben wir dies so akzeptiert. Nun war am Montagabend schon das Problem wie am Dienstagnachmittag. Sie meldete sich dauerhaft und wurde scheinbar nicht satt an der Brust. Über 2h ging es dauerhaft an die Brust die beim Ausstreichen keinen Tropfen mehr hergab aber das Kind war noch unzufrieden. Unter Tränen rief ich die Hebamme an. Diese wog die Kleine und stellte eine Gewichtsreduktion von 90g fest. Ich pumpe seither ab und füttere 4stündlich. Meist wird sie nur wach weil ich aufstehe und mich an die Pumpe setze statt zu kuscheln. Nun hat sie zugenommen (es wurde jedoch 1h nach der Mahlzeit gewogen). Ich habe jedoch Angst sie nur zu füttern wenn sie sich meldet und wach ist. Auch kann ich kurze Wachphasen nicht unterscheiden mit den Wachphasen der Koliken mit denen sie zu tun hat denn auch da schnallst sie öfter mit der Zunge. Gern würde ich sie wieder an die Brust anlegen und stillen aber meine Sorge ist groß das die Milch wieder zurückgeht, sie sich zu selten meldet und abnimmt. Aktuell pumpe ich alle 4h 100-110 ml. Sie trinkt zwischen 75-95 pro Mahlzeit alle 4h. Meine Hebamme ist nun im Urlaub. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ihre Empfehlung war ruhig zu bleiben, sie anzulegen wenn sie sich meldet und dann klappt das schon. Meine Angst: ich merke nicht wann sie effektiv wach ist um auch die Milchbildung aufrecht zu erhalten und wann sie zu müde dafür ist und dann abnimmt aufgrund der Tatsachen die ich schon aufgezählt habe. Wielange müssen die Kinder effektiv trinken pro Seite? Können Sie mir helfen? Liebe Grüße (Stillberaterinnen gibt es nur eine die ich jedoch nicht erreiche)
Liebe Novembermädchen2016, bitte wende dich so schnell wie möglich an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Deine Schilderung lässt leider einige rote Lampen bei mir aufleuchten und es wäre fahrlässig, wenn ich auf die Distanz und nur über den Bildschirm jetzt irgendwelche Empfehlungen aussprechen würde, bei einem Baby, das schlecht und wenig trinkt an der Brust. Je mehr Du jetzt die Flasche gibst, umso weniger wird dein Baby die Brust akzeptieren. Da Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich dann an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden telefonisch erreichst helfen die folgenden Informationen hoffentlich schon mal weiter: Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Um ein schläfriges Babys aufzuwecken, haben sich die folgenden Techniken bewährt: Aufwecktechniken o Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys. o Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. o Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg. o Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. o Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen. o Halte das Baby aufrecht. o Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation o Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. o Wechsele die Windeln. o Massiere sanft Hände und Füße des Babys. o Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es. o Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen." o Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. o Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. o Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. o Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen. o Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten. o Versuche das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. o Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst. LLLiebe Grüße Biggi
Novembermädchen2016
Es gibt leider nur eine Stillberaterin in der Nähe und die erreiche ich nicht.
Liebe Novembermädchen2016, schau mal in der Liste nach oder frage einmal in der Entbindungsklinik nach, vielleicht gibt es dort eine Kollegin. Ich hoffe, Du findest ganz schnell Hilfe! Biggi
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