Abstillen und Pumpen bei Antibiotika

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abstillen und Pumpen bei Antibiotika

Liebe Biggi, mein Sohn ist 2 1/2 J. und stillt eigentlich nur noch 1-2x tgl. (morgens nach dem Aufstehen und manchmal am Tag oder abends). Es ist aber mehr ein Nuckeln und weniger ein Trinken, vom Gefühl her habe ich auch nicht mehr viel MuMilch… Ich muss nun seit Freitag aufgrund einer Nasennebenhöhlen Entzündung Cefaclor 500mg 3xtgl nehmen. Seit gestern hat mein Sohn sehr breiigen Stuhl und dieser riecht auch sehr unangenehm, dass ich davon ausgehe es könnte von den Antibiotika kommen. Ich konnte ihn heute morgen gut und schnell ablenken und ihm anstatt der Brust etwas anderes zu trinken anbieten. Jetzt habe ich nur eine Frage: sollte ich es schaffen dass mein Sohn nicht bzw nur ganz kurz an die Brust geht, müsste ich die Brust dann abpumpen, da ich Antibiotika nehme und diese sonst in der Muttermilch verbleibt ??? Also müsste ich die Milch während der Therapie dann abpumpen, oder wäre es egal ? Weil meine Brust ist an weniges stillen gewohnt und wird nicht rot oder prall. Gestern hat mein Sohn zum Beispiel nur morgens froh gestillt und bis heute morgens nicht mehr (heißt 1x in 24std). Hätte er nun heute morgen nicht die Brust genommen , hätte ich abpumpen müssen? Ich hoffe meine Frage ist verständlich :-) Vielen Dank für deine wertvolle Arbeit hier und alles Gute ! Liebe Grüße , Nadine

von Tukiluki am 24.01.2023, 07:33



Antwort auf: Abstillen und Pumpen bei Antibiotika

Liebe Nadine, schau, ich kann dich beruhigen: https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/cefaclor/ Ich zitiere zum Thema auch nochmal aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Solltest du nicht stillen wollen, kannst du dann ausstreichen, wenn die Brust spannt. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 24.01.2023



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