Mitglied inaktiv
hallo an die stillexpertin, ich versuche mal mein problem zu schildern. mein sohn ist jetzt knapp 4 wochen alt, ich hatte einen notkaiserschnitt und ich wollte von anfang an stillen. in den ersten 2 tagen hat man ihn nur wenige male angelegt, weil er einfach viel geschlafen hat. dadurch kam meine milchproduktion nicht so in gang. irgendwann am vierten tag habe ich angefangen zu pumpen, sodass ich 2 tage später milch hatte. da er nach wie vor nicht an die brust gehen wollte bzw konnte, habe ich per fingerfeeding gefüttert. ich muss dazu sagen dass ich eine sehr grosse brust habe, und sein zungenbändchen zu kurz war. am 7. tag haben wir es kappen lassen. seitdem versuche ich zu hause mit meiner hebamme ihn an die brust zubekommen. selbst so ein nahrungsset von medela brachte uns nicht weiter. ich hab dann angefangen mit der flasche die muttermilch zu füttern. da haben wir dann erst richtig gemerkt, wie saugschwach er ist. nach 2 wochen haben wir es mal wieder mit stillhütchen probiert. er hat es sehr gut angenommen, mich haben die dinger nicht gestört. aber er kann nicht lang dranbleiben, trinkt also auch nicht sich satt, weil es irgendwann ihm zu schwer ist, die brustwarze mit hütchen im mund zu behalten. wir haben nur eine wirkliche stillposition gefunden, wo er so halbwegs trinken kann, ich allerdings sitze sehr unbequem. im liegen bekommen wir es garnicht hin. meine hebamme hat auch keine hoffnung, das es besser wird, erstens weil er zu saugschwach ist und nach wie vor mit der zunge meine brust nicht massieren kann und zweitens weil meine brust so gross und schwer ist (obwohl ich versuche sie irgendwie zu halten, dass er gut rankommt.) das heisst, ich pumpe nach wie vor ab, und muss nachfüttern mit der flasche. irgendwie belastet es mich total, auch weil er irgendwann meine brustwarzen dermassen zerquetscht, weil er keine kraft mehr hat. jeden tag frage ich mich aufs neue, ob ich das so weitermachen will und ob es sinn hat. seit samstag nehme ich ihn nicht mehr an die brust, pumpe nur noch in grossen abständen ab, damit die brust nicht so weh tut. das bekommt er auch. reicht aber nun ja nicht mehr aus, sodass er jetzt per flasche seit gestern hipp pre ha bekommt. nachdem ich die milch mal gerochen und probiert habe, frage ich mich, ob es die richtige entscheidung ist, obwohl ich mich jetzt bereits wohler fühle, weniger abpumpen und keine zerquetschten brustwarzen. ich weiss, dass die muttermilch die beste ist, aber ich habe leider zu hause keinerlei unterstützung, was das stillen betrifft. wir leben mit schwiegereltern in einem haus, sie konnte damals nicht stillen und von daher gönnt sie es mir auch nicht. hab ich mich jetzt richtig entschieden? wie stille ich denn jetzt richtig ab??? wie oft sollte ich pumpen und wielang??? ist die hipp pre ha die richtige milch für meinen kleinen spatz? wielang kann ich die ihm geben? trotz allem gebe ich ihm sehr viel körperkontakt, nehme ihn mit ins bett, wenn er weint etc. ich würde mich über eine antwort sehr freuen. lg, mandy
Liebe Mandy, wenn Sie nicht wirklich abstillen wollen, dann müssen Sie das nicht. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass Sie Ihr Baby an der Brust stillen können, aber Sie können abpumpen und die Milch mit der Flasche geben! Ich kenne viele Mütter, die ausschließlich gepumpt haben und deren Baby sechs Monate ausschließlich Muttermilch bekamen. Am besten wäre es, wenn Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort wenden würden, die mit Ihnen in aller Ruhe die Situation besprechen kann. Sie kann sich auch das Saugverhalten des Babys einmal anschauen. Auch ich gebe Ihnen gerne Tipps zum Abpumpen, wenn Sie das möchten. Wenn Sie sich für das Abstillen entscheiden, machen Sie so alles richtig. Sollte die Brust zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie zwischendurch gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. Und zuletzt: Auch eine Mutter, die ihr Kind nicht stillen kann, ist eine gute Mutter. Stillen darf hier nicht überbewertet werden. Márta Guóth Gumberger, IBCLC in Rosenheim, schreibt in Ihrem Text "Wenn es mit dem Stillen trotz allem nicht klappt": "Die biologische Möglichkeit, Ihr Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse so groß sind. Mangelnder Rückhalt in Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst, Sorge, zuwenig Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Information zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys, frühere Misserfolgserlebnisse beim Stillen und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter um den Erfolg bringen. Sie erleben dann vielleicht Versagensgefühle, aber halten Sie sich all die erschwerenden Faktoren in Ihrer Situation vor Augen. Denken Sie daran, dass Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter Kind Bindung zu ermöglichen. Das Stillen erzwingen zu wollen, würde das Gegenteil bewirken. (...) Vielleicht klappt aber auch das nicht. Sie erleben in jedem Fall Trauer um den Verlust einer komplikationslosen Stillbeziehung bzw. einer Stillbeziehung überhaupt. Lassen Sie diese Gefühle der Trauer zu, aber bleiben Sie nicht bei ihnen stehen. Sie haben die Möglichkeit, auf andere Weise Ihrem Kind die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würden. " Gern schicke ich Ihnen den kompletten Text zu, der als Infoblatt von La Leche Liga Deutschland herausgegeben wurde. Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas Mut machen bzw. Trost spenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 - was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).
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