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Hallo Frau Welter, im Feburar bekommen wir unser 2. Kind. Mein erstes Kind (knapp 2 Jahre) habe ich 9 Wochen lang gestillt. Mußte dann von heute auf morgen aber aufhören, weil ich an beiden Brüsten wegen Brustentzündung 2 Mal operiert wurde und mir bei dem Ausmaß der Brustentzündung vom Weiterstillen abgeraten wurde. Bei der OP wurden mehrere Milchdrüsen durchtrennt. Die Ärzte meinten, daß dadurch das nächste Stillen von vornerein erschwert sein könnte. Soll ich es trotzdem versuchen? Kann ich Glück haben und das Stillen klappt? Oder soll ich es lieber gleich lassen? Die erste Brustentzündung ist sehr spät durch Zufall entdeckt worden, da ich keinerlei Entzündungsmerkmale hatte. Selbst bei der Blutentnahme im Krankenhaus war kein erhöhter Entzündungswert feststellbar, obwohl beide Brüste "bis zum Platzen" Vereitert waren. Freue mich auf Antwort von Ihnen! Besten Grüße,
Liebe Retiro, am besten setzen Sie sich so rasch wie möglich mit einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung und informieren sich über alle grundlegenden Dinge des Stillens. Wichtig ist, dass Sie genau Bescheid wissen, über das Prinzip von Angebot und Nachfrage, über verschiedene Anlegepositionen, richtiges Anlegen und Ansaugen und wie Sie erkennen, ob Ihr Baby Milch an der Brust bekommt. Zusätzlich sollten Sie wissen, was Sie bei einem eventuell auftretenden Stau (durch die Vernarbungen kann es zu Stauungen kommen) tun können. All diese Dinge sollten Sie mit einer Kollegin eingehend besprechen und außerdem ist es sinnvoll, dass Sie bereits vor der Geburt eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, an die Sie sich bei eventuell auftretenden Problemen sofort wenden können. Speziell für Ihre Situation hänge ich Ihnen einen Ausschnitt aus einem Artikel einer Kollegin an. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Stillen nach Brustoperationen Denise Both, IBCLC In den letzten Jahren werden wir in der Stillberatung zunehmend mit Frauen konfrontiert, die nach einer Brustoperation stillen wollen. Wurde in der Vergangenheit vielfach Frauen mit vorangegangenen Operationen an der Brust generell vom Stillen abgeraten und war es auch in vielen Fällen tatsächlich kaum mehr möglich, dass eine brustoperierte Frau (voll) stillen konnte, so sieht die Situation inzwischen aufgrund verbesserter OP Techniken doch häufig anders aus. Will eine Frau nach einer Brustoperation stillen, ist ihre Hauptsorge meist, ob sie genügend Milch für ihr Baby bilden kann. Brustoperationen können je nach Art der Operation, der Schnittführung und der daraus resultierenden Verletzung von Nerven und Milchgängen und der Menge des eventuell entfernten Drüsengewebes unterschiedliche Auswirkungen auf die Stillfähigkeit der Frau haben. Zusätzlich kann Narbengewebe zu Probleme mit Stauungen führen, vor denen sich die Frau fürchten kann. Prinzipiell gibt es nach einer Brustoperation drei Möglichkeiten, wie das Stillen verlaufen kann: · Das Stillen verläuft normal, da nicht so viele Milchgänge oder größere Nerven urchtrennt oder verletzt worden sind, um einen erkennbaren Unterschied in der Milchmenge, die das Baby erhält zu verursachen, oder da die Milchgänge nach der Verletzung wieder zusammengewachsen sind. · Während der ersten sechs Wochen nimmt das Baby gut zu, da es durch den erhöhten Hormonspiegel bei der Mutter zu einer zusätzlichen Milchbildung kommt. Dann verringert sich die Gewichtszunahme des Babys und es wird erforderlich zuzufüttern. · Die Milchproduktion der Mutter ist von Anfang an niedrig und das Baby muss frühzeitig zugefüttert werden. Allgemeingültige Vorhersagen lassen sich nicht machen, spielen doch zu viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Prinzipiell ist jedoch davon auszugehen, dass eine Frau, bei der nur eine Brust betroffen ist, in der Lage sein dürfte, ihr Kind erfolgreich zu stillen. Selbst wenn eine Brust entfernt wurde, ist die verbliebene Brust in der Regel in der Lage durch häufiges Anlegen die Milch zu bilden, die das Baby benötigt. Kann eine Frau nicht genügend Milch bilden, um ihr Kind zu ernähren, dann ist jeder Tropfen ihrer Milch wertvoll für ihr Kind und sie sollte über die verschiedene Möglichkeiten des Zufüttern informiert werden. Wurden weder Milchgänge noch Hauptnerven durchtrennt oder verletzt, so bestehen gute Aussichten auf eine problemlose Stillzeit. Liegen die Einschnitte in der Nähe der Achselhöhle oder in der Unterbrustfalte und hat der operierende Arzt darauf geachtet, keine größeren Nerven zu beschädigen, wird das Stillen wahrscheinlich kaum bis gar nicht beeinträchtigt sein. Schnitte rund um die Areola sind ein Hinweis auf durchtrennte Milchgänge und beschädigte Nerven. Untersuchungen weisen darauf hin, dass Frauen mit Mamillenrandschnitten eine fünffach höhere Wahrscheinlichkeit für eine nicht ausreichende Milchbildung haben, als nicht operierte Frauen. Dabei spielt auch die Sensibilität von Mamille und Areola eine Rolle. Nach einer Brustoperation kommt es oft zu einem Gefühlsverlust in der Brust, der Areola und der Mamille. In vielen Fällen regeneriert sich das Gefühlsempfinden nach einigen Monaten bis etwa zwei Jahren wieder. Es ist davon auszugehen, dass der Verlust der Sensibilität um so größer ist, je gravierender der operative Eingriff war. Das Gefühl, dass das Baby an der Brust saugt, löst ein Signal an die Hirnanhangdrüse aus, das zur Ausschüttung der Hormone Oxytozin und Prolaktin führt. Fehlende oder reduzierte Empfindungsfähigkeit von Mamille und Areola können daher die Milchbildung beeinträchtigen, weil die Hypophyse das entsprechende Signal nicht oder nur in verringertem Maße erhält. Kann die Frau das Saugen des Babys an der Brust fühlen, verbessert dies die Chancen für die Milchbildung. ... Stillen nach Brustkrebsoperation Brustkrebserkrankungen während der Stillzeit sind relativ selten. Neuere Veröffentlichungen weisen darauf hin, dass Stillen insbesondere längeres Stillen, Brustkrebs vorbeugen kann. Die meisten Verhärtungen in der Brust einer stillenden Frau haben eine harmlose Ursache. Es kann sich dabei um milchgefüllte Drüsen, einen verstopften Milchgang oder Brustentzündung, milchgefüllte Zysten (Galaktozele), ein Fibroadenom, einen gutartigen Tumor oder aber auch ein Karzinom handeln. Daher ist es wichtig, dass gerade auch in der Stillzeit bei unverändert tastbaren Knoten immer eine Krebserkrankung ausgeschlossen wird. Erkrankt eine Frau in der Stillzeit an Brustkrebs, ist ein Weiterstillen aufgrund der notwendigen Behandlung meist ausgeschlossen. Wird eine Frau nach einer Brustkrebsbehandlung schwanger kann sie stillen. Die Furcht vieler Frauen Krebs über die Muttermilch zu übertragen ist unbegründet. Allerdings ist es empfehlenswert mit einer Schwangerschaft mindestens ein Jahr oder noch besser drei bis fünf Jahre nach Beendigung der Therapie zu warten. Ob nach einer Brustkrebsbehandlung, die ja häufig nicht nur die Entfernung des Tumors und eine Chemotherapie, sondern auch noch eine Bestrahlung beinhaltet, nur an der nicht betroffenen Brust oder an beiden Brüsten gestillt wird, muss die Frau im jeweiligen Einzelfall entscheiden. An der erkrankten Brust ist mit einer verringerten Milchmenge zu rechnen, was jedoch von der anderen Brust ausgeglichen werden kann. Beginnt die Frau nach der Geburt des Babys zu stillen, kann es aufgrund der Verletzungen und Narben zu Stauungen in der Brust kommen, die sich nicht durch das Stillen auflösen lassen, da die Milchgänge so beschädigt wurden, dass eine Entleerung nicht mehr möglich ist. In diesem Fall kommt es durch die mangelnde Entleerung der Brust in diesen Bereichen zu einer Druckatrophie der betroffenen Milchdrüsen. Die Milchbildung wird eingestellt und die Stauungen bilden sich zurück. Um der Mutter Linderung zu verschaffen, kann sie zwischen den Stillzeiten kalte Kompressen auflegen. Bei Bedarf ist auch die Verordnung eines stillverträglichen Schmerzmittels möglich. Es ist zwingend notwendig, den Gewichtsverlauf des Kindes engmaschig zu überwachen. Während der ersten drei bis vier Lebenstage kann erwartet werden, dass das Kind zwei nasse Windeln täglich hat. Hat das Kind nach dem Milcheinschuss weniger als sechs nasse Windeln und weniger als zwei bis vier Stuhlentleerungen täglich, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Milchmenge nicht ausreicht und das Kind eventuell zugefüttert werden muss. Aus "Laktation und Stillen" 3/2002
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