Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen mit großer Brust

Frage: Stillen mit großer Brust

Dani aus Bayern

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Hallo, ich habe ein großes Problem mit dem Anlegen meiner Tochter. Meine Kleine ist 34+4 auf die Welt gekommen. Im Krankenhaus konnte ich nicht stillen. Zu Hause wurde erst Muttermilch abgepumpt und dann mit der Flasche gegeben. Nach und nach habe ich dann aufs Stillen umgestellt. Leider haben wir bis heute das Problem, das sie nicht gut zunimmt. Durchschnittlich 100g seit Geburt. Ich habe ziemlich große Brüste und kleine Brustwarzen. Jeder Stillversuch ist eine Tortur. Ich hatte auch schon eine Stillexpertin da. Leider hat das nicht den nötigen Erfolg gebracht. Mein Problem: ich kann sie nicht richtig anlegen. Sie will einfach nicht andocken. Wie gesagt. Stillexpertin war da. Ich habe Stillhütchen versucht. Aber immer wenn ich ihr die Brust anbiete, haut sie den Kopf hin und her und sucht weiter, bis sie sich in Rage schreit. Die Stillexpertin meinte, ich solle sie pucken. Bin ich aber gar kein Fan von. Haben Sie noch einen Rat für mich?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Dani aus Bayern, ich glaube nicht, dass die Brustgröße etwas mit den Problemen zu tun hat, ich denke eher, dass das Baby saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine kompetente Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi


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