Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen / Bindung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen / Bindung

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Hallo, ich stille meine knapp 17 Monate alte Tochter noch immer in der Nacht. In guten Nächten kommt sie nur 1x gegen morgen, in schlechten Nächten bis zu 3x. Was mir zunehmend Gedanken macht, ist dass sie so auf mich fixiert ist. Bekannte sagen immer, dass es am Stillen liegt, dass sie nicht von anderen, außer dem Papa alleine betreut werden mag. Und gerade gestern, als ich mal wieder für einige Stunden weg war und die Kleine gegen 23h aufwachte, war hier die totale Krise. Die Kleine hat nur geschrien und ließ sich von Papa kaum beruhigen. Erst als ich gegen 23:45h nach Hause kam, war alles wieder in Ordnung. Ich frage mich wirklich, ob ich alles falsch mache bzw. ob ich sie durch das Stillen zu sehr an mich binde. Es ist unser erstes und einziges Kind, von daher bekomme ich die Ratschläge / Vorwürfe immer nur von den anderen anscheind "Supermüttern", bei denen alles anders läuft und auch klappt. (Abstillen, durchschlafe, etc. Ich kann es nicht mehr hören.) Wenn sich die Kleine abstillen lassen würde, dann würde ich dies tun. Doch stundenlanges Geschrei und ein hungriges Kind in der Nacht, machen es einfach schwer. Unser Problem ist, dass sie abends einfach nicht genug ist. Sie ist zu müde zum Essen. Haben schon alles probiert. Haben sogar einige Tage lang noch einmal um 17h ein "1/2 Std.-SChlaf" eingelegt, aber das Essen am Abend ist einfach Krampf. Am Tag wird sie nicht mehr gestillt, Ausnahme war jetzt eine 1wöchige Krankheit. Diese Selbstzweifel werden immer schlimmer und obwohl es für mich in Ordnung ist sie zu stillen, habe ich Angst, dass es nie Enden wird. Ich hoffe immer, dass wenn sie etwas größer ist,sie es einfach besser verstehen wird, wenn man sagt, dass die Milch jetzt auch Nachts alle ist. So, tut mir leid, dass es wieder so viel geworden ist. Lg, Cerrin77


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Hallo, bin zwar keine Hebamme, hab aber auch schon zwei kinder groß gekriegt. Hatte auch ständig andere mütter und die eigene im ohr, was ich nicht alles falsch mache und ..."wenn du das so machst, dann wird's aber ne zicke..." Leider fing ich auch oft an mich zu rechtfertigen, aber irgendwann ließ ich es sein; "Ich mach's eben so, wie ich es für richtig halte." hab ich in einem freundlichen ton dann immer gesagt. und so wie du schreibst, ist es für dich ok, sie zu stillen. Dann mach's weiter und hab ein gutes gefühl dabei, kein schlechtes gewissen. ich hab mit 20 mon abgestillt, weil mir's nicht gut ging. es war schwer, ich hätte gern länger gestillt. meine schwägerin hat ihre kleine bis 3,5 gestillt und sie hat sich nicht reinreden lassen,(obwohl einige schon komisch geguckt haben) es war eben einfach so und gut. die zeit ,in der die Kinder klein sind und so an einem hängen, ist so kurz. lass sie dir nicht vermiesen. und dass sie mit 17 mon noch an ihrer bezugsperson hängt... soll das etwa nicht normal sein? klar ist das normal. meine ist mir 21 mon in die krippe gekommen. sie hat sich nicht einfach umgedreht und "tschüß mama" gesagt. sie hat eingewöhnungszeit gebraucht, 3-4 wochen, und das ist ganz normal. mal eben einen nachmittag von jmd anderem betreuen lassen....sie ist doch keine puppe (hab ich dann immer gesagt). du hast gar nichts falsch gemacht, aus meiner sicht machst du alles richtig, nur das mit dem reinreden lassen, na ja da kannst du ein bisschen dran arbeiten ;-) lg aus halle


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Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich gebe zwar mittlerweile Kontra, doch innerlich nagt es dann doch an mir. Die Zweifel sind halt Phasenweise immer schlimmer. Aber ich denke, wir ziehen unser Ding einfach wieter durch . :-) Also, nochmals vielen lieben Dank!!!


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Hallo, liebe Cerrin! Da muss ich doch meinen Senf auch noch hinzu geben. Lass Dich nicht verunsichern!!! Ich habe inzwischen 3 Kinder. Meine beiden Großen sind 10 und 7 Jahre alt. Ja, die 7jährige war sehr anhänglich, ich habe sie eigentlich fast immer im Tuch getragen. Manche sagten mir, sie hätten das Kind erst richtig gesehen, wo sie laufen konnte. Gestillt habe ich beide über zwei Jahre lang, weil sie es einfach brauchten und ich kein Problem damit hatte. Heute sind beide sehr selbständig. Meine Tochter würde am liebsten jeden Tag bei einer anderen Freundin sein. Sie hat ein Urvertrauen - wahnsinn! Ich denke, das ist u. a. ein Verdienst der langen Stillbeziehung, die ich ihr erlaubt habe. Auch mein Großer ist sehr wach, neugierig, sehr sozial und ein guter Kumpel. Keine Spur von Muttersöhnchen - das musste ich mir auch immer anhören. "Gib ihm doch endlich sein Steak!" - mit 8 Monaten!!! Nun bin ich beim dritten Säugling (8 Monate alt) angelangt. Und noch immer bin ich anfällig für solche Bemerkungen, aber immer mehr mache ich mein Ding und denke mir meinen Teil! Und das ist nicht nur so beim Stillen. Jedes Kind kann schlafen lernen, Beikost muss sein ... Egal was. Die Kinder kommen doch heute aus dem Bauch und müssen möglichst bald kleine Erwachsene sein. Warum??? Lass sie doch mal Säugling und Kleinkind sein!!! Und gönne ihnen die ausschliesslich positive Stillbeziehung mit Dir! Sie können nur profitieren - natürlich nur so lange, wie auch Du es geniesst!!! Ganz liebe Grüße, ChrissyB


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Hallo, auch Dir vielen lieben Dank. Es ist schön zu hören, dass es doch noch andere Mütter gibt, die dieses Thema einfach gelassen und gut ansehen. Wir werden jetzt erst einmal die Ostertage geniessen und uns von niemandem mehr reinreden lassen. Dir auch schöne Ostern und wie gesagt, vielen lieben Dank!


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