Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stille ich trotzdem voll und Wachstumsschub.

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stille ich trotzdem voll und Wachstumsschub.

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Liebe Biggi, folgendes meine 11 Wochen alte Tochter ist gerade in einem Wachstumsschub. Ich merke es daran dass sie allmählich anfängt zu greifen und sie sehr neugierig auf alles reagiert. Nun stille ich und habe folgendes Problem: Sie nestelt an meiner Kleidung und vergisst das Trinken. Ziehe ich den Pulli aus ist was anderes interessant. Ein Tuch hab ich auch schon probiert aber dann versucht sie das Tuch zu greifen.Sie trinkt momentan auch nur 5 Min um danach sich mit anderen Sachen zu beschäftigen.Was kann ich noch versuchen? Meine 2. Frage ist: Stille ich trotzdem voll auch wenn sie bisher 2 mal Prenahrung am Abend zusätzlich bekam weil es bei mir nicht reichte? oder bedeutet das schon das ich nicht voll stille? Ist sie trotzdem durch die Muttermilch geschützt, ich meine wenn sie abends hin und wieder Pre bekommt? sie nimmt die Flasche und ist auch nicht saugverwirrt. Vielen Dank für Deine Antwort. Caro


Biggi Welter

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Liebe Caro, es lässt sich niemals sagen "eine Flasche andere Nahrung und das Stillen war für die Katz". Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn. Erstens hat das Stillen noch eine Vielzahl anderer Vorteile als nur die vorbeugende Wirkung gegen Allergien und zweitens lässt sich niemals für den Einzelfall vorhersagen, wie das jeweilige Kind reagieren wird. Theoretisch ist es möglich, dass sich das Allergierisiko für ein Kind durch eine einzige Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung erhöht, doch in der Praxis lässt sich aus dieser statistischen Wahrscheinlichkeit nichts Definitives für dein Kind oder das deiner Nachbarin oder irgend ein anderes individuelles Kind herauslesen. Es hat auch keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn es lässt sich ohnehin nicht mehr rückgängig machen, dass dein einmal andere Nahrung bekommen hat und es ist ja nun einmal so, dass Du dein Kind nicht hungern lassen kannst. Was soll denn eine Frau machen, der es aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, ihr Kind voll mit ihrer Milch zu ernähren? Sie kann ja nicht sagen, weil dadurch das Allergierisiko statistisch erhöht wird, gebe ich meinem keine andere Nahrung. Trotzdem würde ich dir raten, am Abend nicht zuzufüttern, sondern lieber vermehrt anzulegen. Wird das Baby häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Hast Du schon einmal versucht, dein Baby in eine Decke zu wickeln, wenn Du es stillst? Besonders unruhige Babys können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. LLLiebe Grüße Biggi


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