Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, kannst Du mir bitte eine Stillberaterin für den PLZ-Bereich 22880 nennen? Und vielleicht kennst Du Dich aus. Eine Freundin hat eine 7 Wochen alte Tochter, die immer noch sehr gelb ist. Der Bili-wert ist seit Klinikentlassung praktisch nicht gesunken. Alle anderen Untersuchungen waren unauffällig. Jetzt soll sie 48 Stunden nicht stillen, um herauszufinden, ob die Mumi dran schuld ist. Was passiert denn, wenn das der Fall ist (und wie kann das sein?)? Muß sie dann abstillen? Muß sie nicht damit rechnen, daß nach 48 Stunden Fläschen (hoffentlich klappt das), die Kleine nicht mehr an die Brust geht? Geht (trotz Abpumpen) die Milchmenge nennenswert zurück? Meine Tochter ist 6 Monate alt und wir führen gerade das "Mittagessen" ein. Ich würde gerne wissen, in welchen Abständen ich weitere Mahlzeiten ersetzen darf.... LG Jutta
Liebe Jutta, Gelbsucht ist ein sehr umfassendes Thema und gerade das Thema der früher „Muttermilchgelbsucht" genannten Form der verlängerten Neugeborenengelbsucht ist nicht mit ein paar Sätzen zu erklären. Zunächst einmal ist es wichtig, dass abgeklärt wird, ob es sich um eine pathologische Gelbsucht handelt oder um eine verlängerte Neugeborenengelbsucht. Eine Stillpause zur Behandlung der Gelbsucht bzw. um die Werte zum Absinken zu bringen wird von Experten als eine der letzten Möglichkeiten angesehen und wird inzwischen nur mehr selten empfohlen. Es ist in der Tat so, dass manche gestillten Kinder länger brauchen, bis der „Gelbstich" vollständig verschwunden ist. Es ist noch nicht restlos geklärt warum dies so ist. Man nimmt an, dass eine verlängerte Gelbsucht oder erhöhte Bilirubinwerte durch eine Kombination von drei Faktoren bedingt wird: einen Bestandteil, der in der Milch der meisten Mütter vorhanden ist und die Aufnahme des Bilirubins durch den Darm erhöht, individuelle Schwankungen in der Fähigkeit Bilirubin zu verarbeiten beim Baby und einer unzureichenden Fütterung in den ersten Lebenstagen. Ich zitiere dir zum Thema Gelbsucht aus „The Breastfeeding Answer Book" Mohrbacher, Stock, 1997: „Eine Gelbsucht, die nach der ersten Lebenswoche auftritt oder weiter besteht früher als „spät einsetzende Gelbsucht" oder „Muttermilchgelbsucht" bezeichnet wurde früher als eine von der physiologischen Gelbsucht verschiedene Form angesehen, die weniger als vier Prozent aller gestillten Neugeborenen betreffe. Neuere Untersuchungen ergaben jedoch, dass eine verlängerte Gelbsucht und erhöhte Bilirubinwerte häufiger als früher angenommen auftreten. Ein Drittel der gestillten Neugeborenen im Alter von zwei bis drei Wochen haben eine klinische Gelbsucht (Bilirubinwerte über 5 mg/dl [85 µmol/l]) mit sichtbaren Anzeichen für eine Gelbsucht. Ein weiteres Drittel der gestillten Neugeborenen hat erhöhte Bilirubinwerte (zwischen 1,5 und 5 mg/dl [26 bis 85 µmol/l]) ohne das Auftreten sichtbarer Symptome einer Gelbsucht (Alonso 1991). Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten, weisen mit zwei bis drei Wochen Bilirubinwerte auf, die denen eines Erwachsenen entsprechen (1,3 bis 1,5 mg/dl [22 bis 26 µmol/l]). Man beginnt nun anzunehmen, dass diese spät auftretenden erhöhten Bilirubinwerte als eine „normale Verlängerung der physiologischen Gelbsucht des Neugeborenen erkannt wird", statt sie als abnormal anzusehen (Gartner 1994b). Das gehäufte Auftreten von verlängerter Gelbsucht oder erhöhten Bilirubinwerten bei gesunden, gestillten Babys bewirkt eine Veränderung „der Auffassung, Muttermilchgelbsucht sei eine Erkrankung oder ein Syndrom; vielmehr ist es eine normale zu erwartende physiologische Entwicklung" (Gartner 1994b). Daher schlagen einige Fachleute vor, die niedrigeren Bilirubinwerte der mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Säuglinge als eine „Abweichung oder abnormale Situation zu betrachten" Gartner 1994b). Einige Fachleute halten Forschungen für sinnvoll, die prüfen, ob erhöhte Bilirubinwerte für das Neugeborene von Vorteil sind. Da gestillte Babys dazu neigen, höhere Bilirubinwerte aufzuweisen und die normale Neugeborenengelbsucht bei ihnen verbreiteter ist, haben einige Fachleute Forschungen angeregt, um festzustellen, ob die mit der natürlichen Art der Ernährung in Verbindung stehenden Bilirubinwerte vorteilhaft für neugeborene Kinder sind. Das Bilirubin hat nämlich die Eigenschaft, beim Neugeborenen als Antioxydans zu wirken (Gartner 1994c). Vorläufige Untersuchungen weisen darauf hin, dass höhere Bilirubinwerte in Verbindung mit einer verringerten Verbreitung von bestimmten Erkrankungen bei vollausgetragenen und frühgeborenen Babys stehen könnten (Hegyi 1994; van ZoerenGrobben 1994; Benaron und Bowen 1991)." Im Allgemeinen wird das Kind untersucht, um auszuschließen, dass es sich um eine pathologische Gelbsucht handelt. Sind pathologische Gründe ausgeschlossen worden, so ist normalerweise keine Behandlung erforderlich und die Gelbsucht vergeht ohne Folgeschäden von selbst. In einigen Fällen können bis dahin allerdings bis zu drei Monaten vergehen. Vielleicht sollte deine Freundin sich noch einmal mit einem anderen Arzt besprechen. Wenn deine Freundin oft genug abpumpt, wird die Milchmenge nicht zurück gehen, allerdings sollte sie die ihr Baby nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode füttern. Sie könnte z.B. bechern oder löffeln. Wenn Du magst, gib mir ihre Postleitzahl und ihren Wohnort, dann suche ich ihr die nächste Beraterin heraus, sie ihr das zeigen kann. Du kannst dich an Frau HEDRICH, Anja, Tel.: 045545608 wenden. Der Begriff BEIKost sollte wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es AnstattKost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. LLLiebe Grüße Biggi
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