Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillabstände

Frage: Stillabstände

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Hallo, ich habe eine Frage bezüglich des Tagesablaufs. Mein Sohn ist 5 Monate alt. Ich stille voll. Das klappt eigentlich auch ganz gut, aber mir liegen hier mehrere Fragen auf der Seele. Er trinkt ziemlich schnell (5-7 min) nur an einer Brust. Danach scheint er aber satt zu sein. Die 2. Brust lehnt er ab. Untertags spuckt er immer wieder. Das kann direkt nach dem stillen sein, dann ist es noch ganz milchig und bis direkt vor das nächste stillen, dann ist es eher schon angegährt wie Quark. Manchmal auch gar nichts. Seit 12 Tagen habe ich jetzt das Problem das er rund um die Uhr im 2 Stunden Takt stillen möchte. Die erste Woche hab ich das durchgezogen, aber er spuckt dann wesentlich mehr und was mir aufgefallen ist, je länger der 2 Stunden Takt ging desto quengeliger wurde er. In meiner Verzweiflung habe ich an 2 Tagen am späten Vormittag ein paar Löffelchen Birnenbrei gefüttert und den Rest gestillt. Ich wollte wissen ob er es überhaupt ißt und wie er darauf reagiert. Ihm hat es gut gefallen und er hat protestiert als ich aufgehört habe. An diesen Abenden hat er dann wieder eine längere Schlafphase bekommen. Von 20:00 bis 23:30 und am zweiten sogar von 19:30 bis 1:15. Danach ging der Rest der Nacht im 2 Stunden Takt weiter. Nach den 2 Testtagen hab ich wieder weiter vollgestillt. Abends war es dann unterschiedlich zwischen 2 Stunden und manchmal sogar fast 4 Stunden. Er wurde aber wieder quengeliger. Das war an den zwei Tagen mit den langen Schlafphasen super. Er war einfach ausgeschlafener. Seit 3 Tagen probiere ich ihn untertags auf längere Abstände zu bekommen und lenke ihn mit Kinderwagenfahren und spielen/herumtragen ab. Das geht relativ gut. Aber in der Nacht sind wir halt immer noch bei den 2 Stunden und untertags ist es schon anstrengend. Ich hatte mir vorgenommen 6 Monate vollzustillen und dann langsam mit Beikost anzufangen. Jetzt bin ich mir nicht so sicher ob das ok ist. Bekommt er vielleicht beim stillen irgendwas nicht was über Beikost dabei wäre und wann weiß ich das ich damit anfangen soll. Auf jeden Fall hab ich gemerkt, daß er längere Schlafphasen braucht. Er schaut auch immer ganz interessiert zu wenn wir essen und vor allem trinken. Er bekommt jetzt manchmal auch eine leere Tasse an der er rumschlabbern darf. Das findet er ganz toll. Er ist ungefähr 67 cm und ca. 7,5 kg und sein Lieblingshobby ist gerade das sitzen, das würde es am liebsten den ganzen lieben langen Tag tun, auch wenn es ihn superanstrengt. Ich glaube ich hab ein ziemliches Durcheinander geschrieben, aber so sieht es in mir gerade aus. Vielen Dank im voraus für die Antwort Geli-M


Biggi Welter

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Liebe Geli-M, auch wenn Du jetzt Beikost anbietest, wird dein Kind nicht sehr viel ruhiger sein. Deine Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die dein Kind braucht und mit Beikost ist keineswegs sättingender als Muttermilch. So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Du mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführst und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzst, was eher zu einer kürzeren Schlafdauer führen wird. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Dein Kind spuckt sehr viel und das zwei Ursachen haben. Beobachte in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Kannst Du sehen, wie deine Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich dein Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise hast Du einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem dein Baby nicht zurecht kommt und . Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Vielleicht ist dein Kleiner auch nicht richtig angelegt und/oder saugt falsch und schluckt deshalb viel Luft. Die verschluckte Luft macht dem Kind dann Bauchprobleme und deshalb spuckt es. Da korrektes Anlegen und richtiges (An)Saugen immens wichtig sind, ist es in einem solchen Fall immer sinnvoll, dass sich eine Stillberaterin anschaut, wie das Baby angelegt wird und wie es trinkt. In seltenen Fällen kommt es auch vor, dass ein Kind auf etwas reagiert, was die Mutter gegessen hat. Doch ehe in diese Richtung geforscht wird, sollten zuerst unbedingt die Stillposition, die Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes überprüft werden. Am besten wendest Du dich jetzt bald einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die sich anschauen kann, wie dein Baby trinkt und wie es angelegt ist und mit dir direkt und persönlich besprechen kann, was Du tun kannst, damit eure Tage ruhiger werden und ihr euch beide wohl fühlen könnt. Dazu brauche ich nur deinen Wohnort und deine Postleitzahl. Ich hoffe, ich konnte dir erst einmal weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi


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