Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillabstände vergrößern? - ich bin total kaputt

Frage: stillabstände vergrößern? - ich bin total kaputt

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hallo, jona ist jetzt 6 wochen alt und ich stille voll. er kommt alle 2 stunden, wobei er 1x tags und einmal nachts eine 3h-pause und eine 1,5 h pause macht. ich empfinde dieses häufige stillen als sehr sehr anstrengend, besonders nachts. mittlerweile bin ich völlig erschöpft, müde, ausgelaugt - es ist, als wanderte ich durch watte, so kaputt bin ich durch den schlafmangel. tags kann ich nicht schlafen, da ich dadurch noch müder werde. ich habe schon mit dem gedanken gespielt, abzustillen, weil es mich zur zeit wirklich fertig macht. was kann ich tun, um die stillabstände zu vergrößern? zur zeit versuche ich ihn immer mit dem schnuller ein wenig hinzuhalten, aber das klappt nicht gut und ich will das auch nicht machen... aber wenn es wenigstens drei stunden wären, dann wäre mir schon geholfen. *traurige und erschöpfte grüße* silke p.s. es ist kein wachtumsschub, den hatte er vor 2 wochen, da kam er jede stunde.


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Silke, ja, es ist anstrengend ein kleines Baby zu haben und ja, es kann einen an den Rand bringen. Doch Jona verhält sich genau so, wie es von einem Baby in diesem Alter zu erwarten ist. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Hinhalten und Vertrösten sind nicht empfehlenswert. Das Hinhalten eines hungrigen Babys kann dazu führen, dass das Baby schließlich so erschöpft ist, dass es - wenn es dann endlich an die Brust darf - nicht mehr effektiv trinkt. Es kann dann so weit kommen, dass die Brust nicht mehr optimal angeregt wird, die Milchmenge abnimmt und das Baby eine Gedeihstörung entwickelt. Damit nun wieder etwas mehr Ruhe in Ihr Leben einkehrt, kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich mit Ihrem Baby gemeinsam ins Bett zu legen und ein paar reine Baby- und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Sie sich für ein paar Tage mit Ihrem Kind ins Bett legen können (oder auf ein gemütliches Sofa oder einen Liegestuhl im Schatten) und sich um nichts anderes kümmern als um sich und Ihr Baby. Das Baby häufig anlegen, eventuell mit Wechselstillen und sich selbst so richtig verwöhnen (lassen). Denken Sie daran: Sie sind noch Wöchnerin und sollten sich Ruhe gönnen. Gleichzeitig ist es empfehlenswert, dass Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die Ihnen nochmals genau zeigt, wie Sie korrekt anlegen und woran Sie erkennen, dass Ihr Baby gut und effektiv saugt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Nur Mut, mit ein bisschen Geduld und der richtigen Unterstützung finden Sie (wieder) zu einer harmonischen Stillbeziehung und recht bald wird Ihr Leben nicht mehr ganz so aus den Fugen geraten sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Nur ein paar aufmunternde Worte: Mir ging es in der Zeit ganz genauso. Inzwischen hat sich das total gut eingependelt (mein Sohn ist jetzt fast 5 Monate alt). Wahrscheinlich ist kein Kind wie das andere...ich habe mich damals immer selbst damit zu trösten versucht, dass sein Magen halt noch so klein ist und er einfach nicht so viel trinken kann, dass es länger reicht. Tatsächlich habe ich auch immer wieder gelesen, dass Muttermilch in 1 bis 1,5 Stunden verdaut ist. Insofern erstaunlich, dass mein Sohn jetzt nachts auch mal sechs Stunden schläft, bis er wieder trinken will. Glaub mir: es wird besser! :o) Liebe Grüße sendet Dir LP :o))


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Liebe Silke, das ging mir ähnlich, auch wenn ich nachts wenigstens längere Pausen hatte. Dafür hatte ich abends stundenlanges Dauerstillen, von 19 bis 22 Uhr, mit manchmal nicht mal genug Pause dazwischen, um aufs Klo zu gehen oder zu essen... Den schnuller hat sie auch nicht genommen. Dein Kleiner ist ja noch sehr klein, die Abstände können sich von alleine vergrößern. Bei mir war es jedenfalls so. jetzt verringern sich die Abstände gerade wieder, weil meine Tochter 5 Monate alt ist und immer mehr Hunger hat. Ich kann Dir nur den geringen Trost geben, dass es nicht so bleibt /bleiben muss und sich diese Stillabstände immer wieder mal ändern. Und: die Zeit geht vorbei (wenn auch manchmal sehr langsam). Wenn ich es gar nicht mehr ausgehalten hätte, hätte ich auch abgestillt (stand ein paarmal kurz davor). Zum Stillen gehören immer zwei, finde ich, und dein Wohl ist genauso wichtig wie das Wohl Deines Kindes. Liebe Grüße von Ines


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Hallo Silke, mein Sohn ist vier Wochen alt mir geht es genauso nachts eine Pause von 3 Stunden und danach eine Pause knapp zwei Stunden Mittags mit etwas Glück nochmal 3 Stunden. Ich möchte trozdem weiter machen wenn ich mir vorstelle ich muß jedes mal ein Fläschschen zubereiten und auf die richtige Temperatur bringen dann denke ich nicht daß das so eine Erleichterung ist.Ausserdem denke ich immer daran daß Muttermilch ebne das Beste ist. Ich wünsch Dir viel Durchhaltevermögen und denke es in den nächsten Wochen bald besser wird. LG Silke


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o.T.


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Das liebe ich ja, ich kann dich soweit "beruhigen", auch wenn es natürlich Flaschenkinder gibt, die alle 4 Stunden kommen und durchschlafen (solche Stillkinder gibt es auch!) so gibt es auch solchen wie meine Tochter, die alle 2 Stunden ihr Fläschchen verlangen. Und wie ich im Bekanntenkreis sehe, ist das garnicht so aussergewöhnlich!


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